Kaum fallen im Herbst die ersten Blätter herab, kaum leuchtet es in den verschiedensten Farben von Bäumen und Sträuchern, packt so mancher Gärtner - egal ob Hobby- oder Berufsgärtner - sein technisches Equipment aus: den Laubbläser, umschaltbar zum Laubsauger. Es schlägt die Stunde der Hightech-Gärtner.
Die Dinger sind heute mittlerweile so billig, wie sie laut sind. Im Internet und in den Bau- und Gartenmärkten des Landkreises gibt es sie in großer Vielfalt auch für den privaten Laubfeind. Vom handlichen Kleinsauger mit 840 Kubikmeter Luft in der Stunde und lächerlichen 2600 Watt bis hin zum gierigen Laubverladegebläse mit sattem 18 PS-Motor, Elektrostarter und drei Meter Saugschlauch für schnöde 5000 Euro. Bei diesem Modell dürfte es selbst dem am tiefsten eingebuddelten Maulwurf schwer fallen, sich mit seinen Schaufeln gegen den Sog zu stemmen. Windgeschwindigkeiten von bis zu 300 Stundenkilometern sind kein Problem. Das Ding könnte mit Fug und Recht auch "Terminator" genannt werden.
Handelsübliche Laubbläser arbeiten dabei mit einem Schalldruckpegel um die 100 dB(A). Laut der einschlägigen EU-Richtlinie 2003/10/EG greift in der Arbeitswelt von einem Schalldruckpegel von 85 dB(A) an die Unfallverhütungsvorschrift "Lärm". Um dauerhafte Gesundheitsschäden zu vermeiden, sollte unbedingt ein Gehörschutz getragen werden. Aber das kann man dem Nachbarn hinüberbrüllen wie man will: Er hört es einfach nicht.
Ganz coolen Typen sind nicht nur der Nachbar und der Maulwurf egal, sie blasen und saugen auch bei jedem Wetter. So wie Anfang der Woche bei leichtem Nieselwetter ein Hobbygärtner mitten in der Stadt Erding. Die rund vier Quadratmeter Rasenfläche mit Laub leisteten erheblichen Widerstand - kein Wunder, waren sie doch vom Regen verklebt und der Laubsauger keiner der Marke "Terminator". Mit einem einfachen handelsüblichen Rechen wäre das Laub in nullkommanichts weg gewesen.