Mitten in Dorfen:Technische Pechsträhne

Sacklzement! Ein Gerät nach dem anderen geht kaputt. Was ist da nur los?

Kolumne von Thomas Daller

Der Advent ist auch immer die Zeit, in der Haushaltsgeräte den Geist aufgeben. Bei uns war es heuer die Geschirrspülmaschine. Neue bestellt, Lieferzeit vier bis sechs Werktage. Weil die nur einbauen, wenn das Altgerät vorher entfernt wurde, haben wir das Teil bereits aus der Küchenzeile herausgerupft. Mann, war da ein Dreck dahinter. Wir waren kurz davor, einen Archäologen zu rufen. Nun steht das gute Stück wie ein Küchendenkmal herum und das Geschirr spülen wir von Hand. Man fühlt sich aus der Zeit gefallen und fragt sich, wann man das - außerhalb von Berghütten oder Appartements im Urlaub - zuletzt gemacht hat: Single-Wohnung, ewig her.

Als nächstes machte der Kühlschrank Zicken: "Du, des Bier is warm", konstatierte die beste Ehefrau von allen, als sie eine Flasche Grünbacher herausnahm. Das muss ja nun wirklich nicht sein, dass der so kurz vor den Feiertagen auch noch ausfällt. Aber tatsächlich: Display tot, Innenbeleuchtung auch. Wir versuchen es mit der AEG-Reparatur: ausstecken, einstecken, gut ist's. Brummend erwacht er wieder zum Leben. Puh, Glück gehabt.

Am nächsten Morgen schnalzt es, als wir morgens das Licht in der Dusche einschalten und wir stehen im Dunkeln. Staffelei steht im Keller, es pressiert, also Föhn ausgesteckt und als Provisorium Schreibtischlampe angeschlossen. Bisschen schummrig, aber geht.

In der Redaktion streikt dann auch noch der zweite Monitor, über den die Mails laufen, die Datenbanken und andere Quellen für unsere Arbeit. Für einen Sekundenbruchteil flackert er immer wieder auf und wird sofort wieder schwarz. Die Serviceleute im Verlag versprechen, Ersatz zu besorgen, aber es kann etwas dauern.

Aber allmählich fragt man sich, was mit der Technik los ist? Haben die alle einen Chip drin mit einem Kalender, der den Selbstzerstörungsmodus auslöst, sobald Advent ist, weil die Hersteller wissen, wir haben dann Weihnachtsgeld bekommen und die Neuanschaffung geht dann lockerer? Oder geht es den technischen Dingen, die uns umgeben, einfach so wie vielen in der Vorweihnachtszeit und sie sind urlaubsreif?

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