Der Dorfener und die Dorfenerin gehen ja eigentlich nur im Nachthemd auf die Straße, wenn sie am Unsinnigen Donnerstag ihren Hemadlenzenumzug feiern. Heute werden sie aber ein zweites Mal im Schlafanzug durch die Stadt laufen. Denn das ist die Auslöse für den Dorfener Maibaum, den das Team von Antenne Bayern gestohlen hat: 2500 Dorfener müssen innerhalb von 25 Stunden so gewandet zur Marktkirche kommen und sich dort zählen lassen. Die Aktion läuft heute, Mittwoch, 6 Uhr, an und endet morgen, Donnerstag, 7 Uhr.
Die Unterhändler des Radiosenders waren nämlich der Auffassung, die Dorfener hätten es verschlafen, ihren Maibaum zu bewachen. Der Maibaum lag unbewacht in einer Lagerhalle in Oberdorfen, die nicht einmal versperrt gewesen sei, schildert Antenne Bayern die Umstände des Diebstahls. So einfach habe man es ihnen noch nie gemacht, einen Maibaum zu stehlen. Und weil der Maibaum 25 Meter lang ist, soll für jeden Zentimeter Länge ein Dorfener im Schlafanzug antreten.
Bürgermeister Heinz Grundner (CSU) hatte bei den Verhandlungen mit dem Sender offenbar gehofft, er könne die Auslöse in Form von Bier und Brotzeit regeln, wie man es machen würde, wenn beispielsweise die Freiwillige Feuerwehr Hausmehring den Baum gestohlen hätte. Aber so einfach kam er nicht davon, weil es bei diesen Auslösen um gemeinsame Aktionen der Bürger geht, die eine Aufgabe erfüllen müssen. So tanzten beispielsweise 700 Bürger aus Obernburg gemeinsam mit ihrem Bürgermeister 2013 Gangnam-Style vor ihrem Rathaus. In Neustadt an der Waldnaab mussten sie im Jahr darauf 21 Stunden lang abwechselnd einen Maßkrug stemmen, um ihren Maibaum zurück zu bekommen. Deshalb hieß es im Radio, die Verhandlungen mit den Dorfener "Maibaumaufpasserschlafmützen" würden sich "sehr, sehr, sehr schwierig" gestalten. Jetzt schaut der ganze Landkreis heute auf Dorfen, ob man es dort zustande bringt, 2500 Leute für diese Gaudi auf die Beine zu stellen. Damit das was wird mit dem Maibaumaufstellen und der versprochenen Party des Senders am Unteren Markt. Am Outfit wird's nicht scheitern; ein weißes Nachthemd hat in Dorfen jeder daheim.