Wenn Statistiker mal gut drauf sind, verfallen sie auf - zumindest für Statistiker - lustige Ideen für neue Indizes. Einigermaßen bekannt ist etwa der "Big-Mac-Index" der anhand des Preises für Pressfleisch an labberigem Brötchen einen Vergleich der Wirtschaftskraft verschiedener Regionen der Welt ermitteln soll. Ähnlich funktioniert der Döner-Index (Doex), der neben dem Preis auch noch das Ambiente der Imbissbuden einberechnet. Ganz nett, könnte man meinen, aber so richtig interessant wird es erst, wenn noch ein bisschen Action oder Verruchtheit einfließt, wie wäre es also mit einem Klau-Index, auch Klaux genannt. Passenderweise liefern Polizeimeldung einen guten Ansatz dafür.
Zum Beispiel wenn der Diebstahl von diversen Gerätschaften gemeldet wird. Während sich die Langfinger in einer Gemeinde mit einem einfachen Rasenmäher im Wert von 100 Euro zufrieden gaben, reichte das wo anders für die Gauner bei weitem nicht aus: Wenn schon, dann schon ist die Devise: und von einer Baustelle verschwinden gleich Baumaschinen im Wert von 9000 Euro. Das Ganze muss wohl anhand einer Bestellliste gestohlen worden sein - und gut vorbereitet, denn es muss mindestens ein Transporter benutzt worden sein.
Eines zeigen die Polizeimeldungen auch: der Bedarf für Baugerät ist nicht überall gleich. Wo vielleicht Hilfsmittel für die Gartenpflege hoch im Kurs stehen, werden andernorts Navigationsgeräte für Autos gebraucht - oder eben Baumschinen. Was, betrachtet man weitere Daten, durchaus Sinn für einen Klaux ergibt. Wo wird besonders viel gebaut, wo gibt es viele Gärten und wo ist das Straßennetz besonders unübersichtlich. Und schon kann man vorher sagen, wo die Langfinger beim nächsten Mal zuschlagen, beziehungsweise wo vielleicht das eine oder andere Diebesgut auftaucht. Es ist aber zu befürchten, dass Diebesort und der neue Einsatzort mehrere Hundert Kilometer auseinander liegen.