Mitten in der Region:Mehr Licht!

Die Kälte. Das Schmuddelwetter. Die kurzen Tage. Es gibt einiges, was einem im Winter auf die Nerven geht. Doch ganz allmählich wird das wieder. Das war noch jedes Jahr so

Von WOLFGANG SCHÄL

Es gibt so einiges, was einem an dieser kalten Jahreszeit auf die Nerven geht. Da wäre zunächst natürlich die Kälte, dann aber auch das häufige Schmuddelwetter, die heimtückischen zugefrorenen Pfützen, die den Winter-Radler zum Sturz bringen wollen, der Schneemangel am Heiligen Abend, alles das. Am allermeisten aber stört, dass die Tage so kurz sind. Kaum dass man sich morgens die Augen gerieben, einen Blick in die Zeitung geworfen und den Kaffee umgerührt hätte, da dämmert schon wieder der Abend heran, und alsbald ist es schwarz vor den Gardinen. Sternenblick am späten Nachmittag - wie soll man sich da nicht betrogen fühlen vom Winter?

Genau besehen tun wir ihm aber ganz unrecht, denn der Winter hat kalendarisch gerade erst angefangen, auch wenn man sich innerlich schon ganz, ganz langsam auf das Frühjahr rüstet, rein innerlich und etwas voreilig, zugegeben. Aber wir schöpfen nun auch wieder Hoffnung, dass sich dieser verdrießliche Lichtmangel konkret und sogar buchstäblich zum Besseren wendet, denn es war ja nicht nur Winteranfang, sondern auch Wintersonnenwende. Das baut doch auf. Allein das Wissen, dass die Tage jetzt wieder länger werden, vermittelt uns eine gewisse Heiterkeit. Wir werden natürlich mit der Stoppuhr überwachen, ob der Winter auch wirklich seinen Pflichten nachkommt und täglich ein bisschen an der Zahl der dunklen Minuten knabbert. Aber bisher war er da eigentlich immer sehr zuverlässig.

Der einzige Wermutstropfen an dieser im Prinzip begrüßenswerten aktuellen, jahreszeitlichen Entwicklung ist freilich, dass die Zahl der Tage, die länger werden, jetzt schon wieder täglich abnimmt. Das gibt andererseits schon auch Grund zur Skepsis. Aber besser, wir nehmen das mit der gebotenen Gelassenheit hin. Vielleicht ist es in diesen Tagen ohnehin so, dass man lieber nicht zu weit vorausdenken sollte.

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