Mitten im Landkreis:Lockruf der Seen und Zelte

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Volksfest oder Baden? Dieses Wochenende bietet für jeden etwas und Zeit zum Fussballgucken soll auch noch bleiben

Kolumne von Gerhard Wilhelm

An diesem Wochenenden hat man die Qual der Wahl: Entweder begibt man sich in den totalen Freizeitstress oder lässt sich vom Lockruf des Sees, des eigenen Balkon oder der Terrasse verführen. Oder man kombiniert alles miteinander. Baden und Sport? Wie wäre es mit dem Besuch des Waldbades Taufkirchen? Das feiert 50-jähriges Bestehen. Am Samstag mit einem Spaß- und Aktionstag. Unter anderem mit einem Gaudi-Triathlon. Wer meint, ein Triathlon sei keine Gaudi, der denkt wohl an den Stadttriathlon, der am Sonntag in Erding stattfindet. 1,5 Kilometer Schwimmen, anschließend 40 Kilometer Radfahren und zum Schluss zehn Kilometer Laufen in der sogenannten Olympischen Distanz. Die wirklich Harten stehen eben am Sonntag nicht im Garten.

Wer mehr auf Muskelspiele steht, und zwar in der Kategorie Stemmen in der 2,3 Kilogramm-Klasse, der kann nach Wartenberg oder Sankt Wolfgang fahren (und am besten einen Wasser trinkenden Fahrer mitnehmen). Denn an beiden Orten finden Volksfeste statt und die Mass Bier wiegt rund 2,3 Kilo.

Seit Donnerstag mischt auch ein anderes, großes Spektakel mit, das den Verkauf von Fernsehern enorm angekurbelt wohl hat: die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland. Kaum ein Café oder Restaurant, in dem nicht ein Fernseher hängt mittlerweile. Und Sonntag ab 17 Uhr wird halb Deutschland vor der Glotze oder sogar vor der Leinwand sitzen, egal ob daheim, in einem Lokal oder in den Festzelten Wartenbergs und Sankt Wolfgangs und ein vielstimmiges "Schland!" wird ertönen.

So weit, so gut, aber warum brüllt der Nachbar schon "Tor!", wo doch noch gar keines gefallen ist? Hellseher? Nö, der hat wohl Satellitenempfang. Die terrestrischen Signale über DVBT kommen rund zwei Sekunden später an. Wer Kabel hat muss fünf bis zehn Sekunden warten, ehe er jubeln darf. Und wer über die Telekom via Internet guckt, wird spätestens beim zweiten Tor beim Nachbarn klingeln. 15 Sekunden Zeitverzögerung. Also: Sixpack oder Kasten Bier gepackt und rüber zum Nachbarn mit Satellitenempfang. Zusammen schauen macht eh mehr Spaß.

© SZ vom 16.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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