Mittelschulen:Übertrittsquoten sinken

Nur noch 26 Prozent wechseln nach der Jahrgangsstufe vier auf die Mittelschulen im Landkreis. In absoluten Zahlen ist jedoch kein Schwund zu erkennen

Von Thomas Daller, Landkreis

Nur noch 26 Prozent der Schüler der 4. Jahrgangsstufe wechseln zum Herbst auf die Mittelschule. Weil die 4. Jahrgangsstufe heuer stärker war als im vergangenen Jahr, sind das in absoluten Zahlen sogar mehr Schüler. Bislang waren es jedoch um die 30 Prozent. Und es handelt sich bereits um den zweiten Ausreißer nach unten innerhalb von drei Jahren. Daraus bereits einen Trend abzuleiten, hält Schulrat Robert Leiter für verfrüht. Allerdings will er das auch nicht mit den absoluten Zahlen relativieren: "Wir müssen das aufmerksam im Blick haben", sagte er.

Die Zahlen wurden im Kreisausschuss für Bildung und Kultur bekannt gegeben. Demnach ziehen die Übertrittszahlen für das Gymnasium wieder deutlich an; ein Effekt, der offensichtlich der Wiedereinführung des G9 geschuldet ist. Ebenso deutlich sinken jedoch die prozentualen Zahlen für den Übertritt an die Mittelschule: Bis 2015 waren es meist um die 30 Prozent, dann kam bereits ein Jahrgang mit 26 Prozent, es folgte ein erneuter Anstieg auf 29 Prozent und nun sind es erneut nur 26 Prozent. In absoluten Zahlen sind es aber seit drei Jahren nur jeweils um die 330 Schüler, davor waren es meist um die 390. Eine Existenzgefährdung für kleinere Mittelschulen könne man daraus nicht ableiten, sagte Leiter: "Wir haben im Gegensatz zu anderen Landkreisen viel Zuzug, der das ausgleicht", sagte Leiter. "Ich bin relativ zuversichtlich, dass auch ein Worst-Case-Szenario keine Gefährdung unserer Mittelschulen bedeutet." Und mit Blick auf die Fünf-Jahres-Statistiken gehe er auch nicht von einem Worst-Case-Szenario aus.

Aber was steckt hinter diesen sinkenden Prozentzahlen? Ist es möglicherweise der neue Lehrplan, der 2015/16 für die 3. und 4. Grundschulklassen eingeführt wurde? Kommen die Schüler damit besser zurecht und erzielen beim sogenannten Grundschulabitur deswegen bessere Übertrittsnoten? Der neue Lehrplan habe eine sehr starke Kompetenzorientierung, beispielsweise sei inhaltlich die Methodenkompetenz hinzugekommen, erläuterte Leiter. Dennoch gehe er nicht davon aus, dass dies ausschlaggebend sei. "Unser Ziel ist es, dass jedes Kind die Schule besucht, für die es von seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten am besten geeignet ist." Und um die Mittelschule im Landkreis mache er sich derzeit keine Sorgen. Erfahrungsgemäß würden die höheren Klassen auch durch die Rückkehrer von anderen Schulen wieder gestärkt.

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