Mehrere Untersuchungen stehen noch an:Langsame Fortschritte

Bauverwaltung informiert über "Südlichen Thermengarten"

Die Ungeduld der Erdinger Stadträte ist am Dienstag bei der Sitzung im Rathaus greifbar gewesen. Und Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) gab ihnen recht: Beim geplanten Baugebiet "Südlicher Thermengarten" zwischen der Sigwolfstraße und dem Itzlinger Friedhof herrsche ein "Wunsch nach Beschleunigung", sagte er. Aber so schnell werden dort noch keine neuen Wohngebäude errichtet, die für den angespannten Erdinger Wohnungsmarkt Entlastung bringen könnten. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan 223 I, der sich auf dieses Gebiet bezieht, wurde zwar bereits im Juni 2016 gefasst. Bis der Bebauungsplan aber beschlossen ist, wird es noch dauern - vermutlich noch bis Ende 2017, wie es am Dienstag hieß.

Eine wenig befriedigende Situation, wie viele finden. Vertreter der Bauverwaltung nannten während der Stadtratssitzung jedoch einige Gründe: Mehrere Untersuchungen finden derzeit gleichzeitig statt, etwa die Untersuchung des Gebietes auf Kampfmittel, die nach einer Vorerkundung vom Oktober 2016 durch eine Ingenieursgesellschaft nötig wurde. Das Gutachten hatte ergeben, dass ein "Kampfmittelverdacht in Form von blindgegangener Abwurf- und Rohrwaffenmunition" bestehe, nun seien weitere Maßnahmen erforderlich. Auf eine Diskussion über die Frage von Stadtrat Burkhard Köppen (CSU), ob in einem Gebiet, auf dem "jahrzehntelang Ackerbau betrieben wurde", wirklich Munition vermutet werde, wollte sich OB Gotz aber nicht einlassen. Er verwies auf die Sorgfaltspflicht der Stadt.

Stadtbaumeister Sebastian Henrich hält die Kampfmittelsuche für nicht so dramatisch. "Spannend werden die archäologischen Untersuchungen", auch diese Arbeiten werden im April vergeben. Jederzeit könnte ein zweites Kletthamer Gräberfeld auftauchen. Ein Bodengutachten und ein Verkehrsgutachten gibt es bereits, eine schalltechnische Untersuchung und eine Besonnungs- und Verschattungsstudie werden derzeit erarbeitet wie auch ein Bebauungs- und ein Grünordungsplan, auch die Verkehrsführung wird geplant.

Ist das alles erledigt und wird der Gesamtplan beschlossen, kann der Bebauungsplan ausgelegt werden - und zwar zweimal mit jeweils einer Frist von einem Monat, das Baugesetzbuch will es so. Zumindest, das stellte Henrich in Aussicht, könnte es nach der Satzung des Bebauungsplans schnell gehen mit dem Bau von Wohnungen. Offenbar arbeiten Architekten schon jetzt an drei Projekten, zwei für den Landkreis und eines für die Baugenossenschaft. Somit könnte die Baugenehmigung schnell erfolgen.

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