Mehr als 170  Feuerwehrkräfte im Einsatz:Spielscheune ein Raub der Flammen

Feuerwehr - Gefahrgutunfall; Erding

Lichterloh stand die Spielscheune auf dem Gersthof am Dienstag Nachmittag in Flammen. Über 170 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpften bis in die Morgenstunden das Feuer. In dem Gebäude, nur knapp 300 Meter von der Therme entfernt, befanden sich zwei Traktoren und jeden Menge Strohballen.

(Foto: Thomas Gaulke)

Auf dem Gersthof nahe der Therme Erding sorgt ein Großbrand für Angst und Schrecken. Die Feuerwehrleute bekämpfen bis in die Morgenstunden die Glutnester. Brandursache ist weiterhin unbekannt.

Von Regina Bluhme, Erding

Klaus Gerst, Besitzer des Gersthofs in Altenerding, war am Mittwoch nur schwer zu erreichen, sein Telefon stand kaum still. Den Tag zuvor hatte ein Großbrand die Scheune auf seinem Grundstück komplett zerstört. Bis in die frühen Morgenstunden hatten Wehren aus der gesamten Umgebung die Flammen bekämpft. "Zum Glück kam kein Mensch zu Schaden, das ist das Wichtigste", sagt Gerst. Die Ursache des Feuers auf dem Weiler Ziegelstatt nahe der Therme Erding ist noch ungeklärt. Laut Kripo wird in alle Richtungen ermittelt.

Es war am Dienstag Nachmittag, als die Tochter von Klaus Gerst das Feuer in der Scheune bemerkte. Gegen 16 Uhr ist das Gebäude laut Pressebericht des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Brand geraten In der etwa 15 mal 20 Meter großen Scheune waren Strohballen und zwei Traktoren untergebracht. Alles wurde ein Raub der Flammen.

Die alarmierten Wehren aus Erding und den umliegenden Ortschaften waren mit etwas 175 Einsatzkräften im Einsatz. "Ich hatte große Angst, dass die Flammen auf ein Gebäude nebenan übergreifen würden", berichtet Klaus Gerst. Doch das konnte zum Glück verhindert werden. Überhaupt ist Gerst voll des Lobes für die Arbeit der Wehren: "Die Feuerwehr hat wirklich gute Arbeit geleistet, bewundernswert, wie das alles geklappt hat", sagt er. Bis um 7 Uhr früh waren die Wehren vor Ort.

Ein richtig mulmiges Gefühl hatte zunächst Kreisbrandinspektor Lorenz Huber, der mit der Feuerwehr Oberding anrückte. Schließlich wird die Scheune gerne für Kindergeburtstage genutzt, die Kleinen können dort auf den Strohballen herumtollen. Auch sein Sohn hat dort schon gefeiert. "Da denkt man nur: Hoffentlich ist da kein Kind in der Scheune", berichtet er. Zum Glück befand sich auch niemand in dem Gebäude. Die Oberdinger Wehr ist spezialisiert auf den Aufbau einer Wasserversorgung über eine weite Strecke. Das war auch nötig. Denn der Hof besitzt nur einen Löschweiher, der nächste Hydrant ist einen Kilometer entfernt.

Auf dem Gelände des Gersthofs befinden sich auch Wohngebäude, die Therme Erding ist nur einen kleinen Fußmarsch, circa 300 Meter, entfernt. Eine konkrete Gefahr im Umfeld des Brands habe aber nicht bestanden, schreibt die Polizei. Allerdings musste für die Dauer der Löscharbeiten die Ortsverbindungsstraße zwischen Werndlfing und Altenerding, die am Gersthof vorbeiführt, gesperrt werden.

Über die Ursache kann auch Klaus Gerst nur spekulieren: Es kämen immer wieder Spaziergänger vorbei, um sich die Rinder des Gersthofs anzuschauen. "Vielleicht hat ja einer eine Zigarette ausgedrückt". Vielleicht wurden aber auch in der Nähe Silvesterböller abgeschossen. Die Kripo ermittelt nach eigenen Angaben jedenfalls in jede Richtung, Zeugenaussagen wollen kurz vor Ausbruch des Brandes Böllerschüsse gehört haben. Der Ermittler sollten eigentlich am Mittwoch Vormittag am Gersthof vorbeischauen, doch der orkanartige Sturm verzögerte die Besichtigung. Die starken Böen entwurzelten Bäume und deckten Dächer ab. Die Wehren im Landkreis waren schon wieder gefordert.

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