Marzling:Bauen heißt die Devise

Gemeinde wächst innovativ und flexibel am "Bachwinkel"

Von Gudrun Regelein, Marzling

Es sind Bauprojekte, die das Jahr 2018 der Gemeinde Marzling prägen: In diesem Frühjahr fällt der Startschuss für ein laut Marzlings Bürgermeister Dieter Werner "innovatives" Projekt, das gemeinsam von einem privaten Träger und der Gemeinde umgesetzt wird. Auf der Westseite des Baugebiets "Bachwinkel" entstehen auf einem etwa 1,2 Hektar großen Acker des Marzlinger Schreiners Günter Krieglsteiner zunächst drei Gebäuderiegel. Dort werden in einem sehr variablen System Mietwohnungen, deren Größe je nach Bedarf gestaltet werden, realisiert. "Das ist die zukunftsweisende Art des Bauens", sagt Werner. Wenn erforderlich, könnten beispielsweise zwei Zwei-Zimmer-Wohnungen in eine große Vier-Zimmer-Wohnung umgewandelt werden. Er erwarte sich "einen guten Durchschnitt an Neubürgern", sagt der Bürgermeister: Sowohl Senioren, die in zunehmender Zahl Marzling als attraktiven Alterswohnsitz entdecken, als auch junge Familien, die die Nähe zu Freising schätzen. Bezugsfertig sind die neuen Wohnungen planmäßig im Frühjahr 2019. Als "Highlight" wird Krieglsteiner im Inneren des neuen Areals einen ehemals denkmalgeschützten Barockstadel aus dem Jahr 1771, den er erwarb und der derzeit zerlegt bei ihm lagert, wieder aufbauen. Dieser soll dann in der Gemeinde als Treffpunkt genutzt werden.

Die Gemeinde hat Krieglsteiner bereits im vergangenen Jahr etwa ein Viertel der Ackerfläche abgekauft. Dieser Teil sei genauso überplant worden, "es soll schließlich ein homogenes Bild entstehen", betont Werner. Mit der Realisierung werde aber noch gewartet. "Von beiden Seiten ist bei diesem Projekt sehr viel Engagement dabei - ich freue mich darauf."

Zwar noch nicht umgesetzt, aber durchgeplant wird 2018 ein weiteres großes Bauprojekt: Die Isarbrücke, die in den Jahren 1962 und 1963 entstand, muss dringend saniert werden. In einer Machbarkeitsstudie wird geklärt, in welcher Form das passieren soll. Eine Variante wäre, nur die Brücke komplett zu sanieren. Eine zweite wäre ein Neubau der Brücke mit gleichzeitiger Erschaffung eines Geh- und Radwegs. Dritte Möglichkeit wäre, die alte Brücke stehenzulassen und daneben eine neue zu bauen, erläutert Werner. Bei der Klausurtagung des Gemeinderats im März wird nun beschlossen, welche Variante die sinnvollste ist. "Egal wie wir uns entscheiden: das wird uns weit über eine Million Euro kosten. Das ist ein Projekt, das uns unheimlich belastet", meint der Bürgermeister. Seine Aufgabe werde deshalb auch darin bestehen, auszuloten, aus welchen Fördertöpfen ein Zuschuss kommen könne. Dennoch werde die Gemeinde einen Kredit aufnehmen müssen. Auf den Haushalt habe das aber noch keine Auswirkungen: dieser wird wieder ein Gesamtvolumen von etwa acht Millionen Euro aufweisen. "Wir überlegen uns immer sehr genau, was wir uns leisten können - ohne eine große Neuverschuldung auf uns nehmen zu müssen", betont Werner. Der Kauf eines Löschfahrzeugs für die Feuerwehr, der auch für dieses Jahr geplant ist, aber sei kein Luxus, sondern dringend notwendig: Das alte nämlich ist mittlerweile 30 Jahre alt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: