Markt Schwaben:Großer Bahnhof

Barrierefreier Umbau in Markt Schwaben findet nicht vor 2019 statt

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Dass der Markt Schwabener S-Bahnhof saniert und barrierefrei umgebaut werden soll, ist seit längerem bekannt. Auf der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Bürgermeister Georg Hohmann (SPD) nun verkündet, dass sich der Baubeginn um ein weiteres Jahr verzögert. Anders als geplant soll mit der Komplettsanierung von Gebäude und Bahnsteigen erst Anfang 2019 begonnen werden. Im Januar 2015 hatte die Deutsche Bahn noch angegeben, 2018 mit dem barrierefreien Ausbau beginnen zu wollen.

"Ende 2020 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein", sagte Hohmann. Einen Grund für die Verzögerung konnte er nicht nennen. Auch die Höhe der Kosten für die umfangreiche Maßnahme sei unklar. Möglicherweise, so Hohmann, werde die Deutsche Bahn die Kosten im Juli benennen. Dann wollen Bahn und Marktgemeinde zu einer gemeinsamen Infoveranstaltung einladen, auf der die Pläne den Markt Schwabenern vorgestellt werden sollen.

Dass sich ein Großteil der Bürger einen barrierefreien Bahnhof wünscht, ist seit Jahren bekannt. Nach zahlreichen Treffen mit Bahnverantwortlichen, Politikerinitiativen und nach Bürger-Forderungen war aber lange keine Lösung gefunden worden. Erst Ende 2014 wurde schließlich die Finanzierung des Projekts über einen Rahmenvertrag mit dem Freistaat Bayern geregelt und der geplante Baubeginn für das Jahr 2018 anvisiert. Jetzt wurde das Ganze um ein Jahr nach hinten verschoben.

Dreieinhalb Jahre müssen die Markt Schwabener also noch warten, zumindest wenn der neue Zeitplan eingehalten wird. Umso schicker soll der sanierte Bahnhof dafür aussehen. "Wenn die Arbeiten beendet sind, wird der Bahnhof wie komplett neu aussehen", sagte Hohmann der SZ. Demnach sollen die Unterführungen neu gemacht werden, die Bahnsteige komplett saniert und verlängert werden. "Außerdem planen wir einen neue Überdachung", so Hohmann.

Nach den Plänen von Bahn, Bund und dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund MVV, die sich die Kosten teilen, soll der Markt Schwabener Bahnhof auch barrierefrei werden. "Alle Bahnsteige sind dann per Aufzug erreichbar", so Hohmann. Bisher führt lediglich eine Aufzug von der Straße runter in die Unterführung. Um von dort zu den Gleisen zu gelangen, muss man jedoch Treppen steigen. Für Rollstuhlfahrer sind die Bahnsteige in Markt Schwaben bisher deshalb nur mit kräftiger Begleitung erreichbar.

In Markt Schwaben, wo die S 2 zwischen Erding, dem Münchner Hauptbahnhof und Petershausen durch fährt, halten die Züge der Stammstrecke bisher an vier Bahnsteigen. Ende 2020 soll dann ein fünfter Bahnsteig hinzukommen, wie Hohmann mitteilte. Dieser könne dann genutzt werden, wenn die zweite Stammstrecke kommt, die seit längerem geplant ist. Barrierefreie Zugänge sind Voraussetzung für jene S-Bahnhöfe, die an eine mögliche zweite Stammstrecke angeschlossen werden sollen.

Für die Pendler im Landkreis Ebersberg hätte die zweite Stammstrecke den Vorteil, dass mehr S-Bahnen in kürzeren Abständen fahren würden. Wie Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) Anfang Mai mitteilte, seien für die Realisierung der zweiten Stammstrecke in München 300 Millionen Euro eingeplant. Wann das Projekt umgesetzt wird ist allerdings unklar.

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