"Man wächst an seinen Aufgaben":Konzernspenden und Klimaschutz

"Man wächst an seinen Aufgaben": Für mehr Klimaschutz und weniger Waffenverkäufe will sich ÖDP-Kandidatin Christina Treffler einsetzen.

Für mehr Klimaschutz und weniger Waffenverkäufe will sich ÖDP-Kandidatin Christina Treffler einsetzen.

(Foto: privat)

Christina Treffler will mit ÖDP-Themen punkten

Von Regina Bluhme, Erding

In Physik und Mathematik kennt sich Christina Treffler bestens aus. Die 37-jährige Erdingerin unterrichtet die beiden Fächer an der Realschule Neuperlach. Nun tritt sie für die Ökologisch-Demokratische-Partei (ÖDP) als Direktkandidatin an. Seit 2014 ist sie Fraktionsvorsitzende der ÖDP im Erdinger Kreistag. In Berlin will sie sich vor allem für ein Grundeinkommen für Kinder, für den Klimaschutz und für Einschränkungen bei Waffenverkäufen und bei Konzernspenden einsetzen.

Das Thema Wirtschaft und Politik, vor allem der Punkt Begrenzung von Konzernspenden, habe sie vor mehr als zehn Jahren zum Einritt in die Partei bewogen, berichtet Christina Treffler. "Das Thema hatten die anderen nicht, da habe ich angebissen." Sollte ihre Rechnung für Berlin aufgehen, dann will sie sich gerade für diesen Punkt sehr einsetzen. "Die Grenze für Konzernspenden sollte auf jeden Fall unter 10 000 Euro liegen."

Ein weiterer Schwerpunkt ist für Christina Treffler der Kampf gegen Kinderarmut. Hier setzt die 37-Jährige auf eine gerechtere Besteuerung. Sowohl die Kindererziehung als auch die Pflege von Angehörigen solle honoriert werden. "Auch das Thema Waffenverkäufe brennt uns auf den Nägeln", betont sie. "Lieferungen an kriegführende Staaten wie Saudi-Arabien bedeuten für uns Hilfe zum Krieg." Ein Kernthema sei natürlich der Klimaschutz. "Wir müssen weg von der Steinkohle und Atomkraft hin zu regenerativen Energien", nennt sie als Beispiel.

Für die Heimatregion heißen die großen Themen für sie: mehr sozialer Wohnungsbau, keine dritte Startbahn und keine Nordumfahrung. Besonders freut sie, dass der Kreistag ein langjähriges Thema der ÖDP jetzt umgesetzt und die Einführung der Ehrenamtskarte für den Landkreis Erding beschlossen habe.

Auch ihr Mann Stephan ist in der Partei engagiert. Er ist Kreisvorsitzender und sitzt zudem für die ÖDP im Erdinger Kreistag und im Stadtrat. Etwa 60 Mitglieder habe der Kreisverband, Tendenz steigend. "Heuer sind vier neue Mitglieder hinzugekommen", berichtet Christina Treffler.

Den Wahlkampf findet sie sehr spannend. Anfangs sei ihr schon ein bisschen mulmig gewesen, doch "jetzt bin ich gut angekommen". Viermal will sie im Wahlkampf an Infoständen der ÖDP mit den Bürgern vor Ort ins Gespräch kommen, in Dorfen, in Taufkirchen und zweimal in Erding. Noch sind Sommerferien, "da lassen sich alle Termine gut vereinbaren". Wenn der Schulbetrieb wieder angelaufen ist, werde es schon ein wenig stressig, erwartet die Kandidatin. Aber dass sie belastbar ist, hat sie schon bewiesen. Ihr Abitur hat sie parallel zu ihrer damaligen Arbeit als Förderlehrkraft für Grund- und Hauptschulen nachgemacht und dann studiert. "Man wächst an seinen Aufgaben", lautet ihre Erfahrung.

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