Langenbach:Mit einer starken rechten Seite

Langenbach: Vorsitzende des Langenbacher CSU-Ortsverbands ist Christine Stein.

Vorsitzende des Langenbacher CSU-Ortsverbands ist Christine Stein.

(Foto: Einfeldt)

Langenbacher CSU-Ortsvorsitzende Christine Stein lobt Nichtmitglieder Elmar Ziegler und Bürgermeisterin Susanne Hoyer

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

"Eine starke Truppe" ist nach Überzeugung der Vorsitzenden Christine Stein der Langenbacher CSU-Ortsverband. Und das bei nur 30 Mitgliedern. Die Stärke verleihen den Christsozialen vor allem ihre vier Mandatsträger im Gemeinderat. Über die Maßen bei der Jahreshauptversammlung gelobtes Zugpferd ist Elmar Ziegler, promovierter Physiker, in der Gemeinde Seniorenreferent, CSU-Webmaster, Breitbandpate und Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Dabei ist Ziegler nicht einmal Mitglied der CSU, aber auf deren Liste in den Gemeinderat gekommen.

Nicht CSU-Mitglied ist auch Bürgermeisterin Susanne Hoyer, die sich bei der Jahreshauptversammlung "froh über meine starke rechte Seite" äußerte. Wohl weniger politisch als auf die Sitzordnung im Gemeinderat bezogen, wo die "CSU-ler" zur Rechten der Rathauschefin sitzen. Der Gemeinderat stehe allgemein vor großen Herausforderungen, sagte Hoyer, aber es gebe Diskussionen mit guten Ergebnissen und allseits erfreuliche Zusammenarbeit. "Die CSU-Vertreter sind sehr aktiv dabei, das schätze ich sehr." Hoyer war bei den Kommunalwahlen gemeinsame Kandidatin von CSU und Parteifreien Wählern und sieht sich gern als überparteiliche Vertreterin aller Bürger. Sie betonte auch das "beidseitige gute Verhältnis", reagierte aber nicht auf Steins Wunsch, "ich hoffe, dass wir dich eines Tages voll zu uns herüber ziehen können". Auch Ziegler wird kräftig umworben, Stein bestätigte ihm sogar: "Ohne dich wären wir arm dran." Ziegler ist aber wohl an seiner parteipolitischen Unabhängigkeit mehr gelegen.

Die Mitgliederzahl zu erhöhen, ist jedenfalls großes Anliegen für die Vorsitzende. Jeder der Anwesenden bekam deshalb bei der Jahreshauptversammlung einen Antrag zur Werbung neuer Mitglieder mit.

Als Seniorenreferent hält sich Ziegler an den 13-Punkte-Katalog des Landkreis-Seniorenbeirats, in dem er auch zum Vorstand gehört. Zum Thema Barrierefreiheit plant er einen Ortsumgang mit Senioren, um deren Wünsche und Anregungen berücksichtigen zu können. Für das Handlungsfeld "Wohnen zu Hause" im Alter hat Ziegler einen bemerkenswerten Vortrag erarbeitet. Mit dem örtlichen Seniorenclub "55 Plus" pflegt er eine gute Zusammenarbeit. In Sachen Mobilität ist Langenbach für Ziegler eine Vorzeigegemeinde. Die Kommune hat bekanntlich einen Einkaufsdienst eingerichtet, der aber noch unter gewissen Anlaufschwierigkeiten leidet. Offensichtlich haben ältere Mitbürger teilweise Berührungsängste und wollen nicht als gehandicapt angesehen werden.

Dorothee Fremann ist im Gemeinderat vor allem sozial engagiert und für das Bürgerfest verantwortlich. Heuer soll es mit einem Spaßlauf am Sportplatz verbunden werden. Die Einrichtung eines Generationenstammtisches ist Fremann ein Anliegen.

Christine Stein bezeichnete in ihrem Rechenschaftsbericht den im vergangenen Jahr erstmals durchgeführten Wirtschaftssommer als großen Erfolg. Er findet auch heuer, am 25. Juni (14.30 Uhr), wieder statt. Die drei Firmen Gartenbau Würfl, Staib Instrumentenbau und Mecadat (letztere mit einer Ausstellung beim Alten Wirt) können zudem heuer besichtigt werden.

Der Gemeinderat handele nach der Devise, die Schulden zu reduzieren, aber trotzdem die Pflichtaufgaben zu erfüllen und zudem "dem Bürger auch noch einige Zuckerl zu geben". Die in den vergangenen Jahren vernachlässigten Aufgaben, wie Kanal- und Straßensanierungen, würden die Gemeinde jetzt voll treffen. Positiv sei die Entwicklung beim Breitbandausbau, der mit einem Gemeindezuschuss von rund 160 000 Euro in allen Ortsteilen betrieben werde. Mit dem Bau des Flüchtlingsheims habe die Bürgermeisterin "eine super Leistung" hingelegt, und vor allem schnell. Was man von der Regierung nicht behaupten könne, denn es fehle immer noch an der Einrichtung des Hauses.

Hagen Dietsch, der für sein Engagement beim Helferkreis Asyl sehr gelobt wurde, erstattete als CSU-Schatzmeister Bericht: "Die Kasse passt", stellte er vorab fest, was auch Revisor Peter Hüttinger bestätigte. Knapp 400 Euro sind als Überschuss geblieben, wobei die Bankgeschäfte eher marginal sind: 86 Euro gab es als Zinsertrag und 83 Euro mussten Bankgebühren bezahlt werden. Für die besondere Kreisvertreterversammlung zur Bundestagswahl wurden Christine Stein, Dorothee Fremann und Marei Hensel als Delegierte gewählt.

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