Landshut/Moosburg:Räuberisches Trio

Die Angeklagten sollen Bekannten geschlagen und bestohlen haben

Von Alexander Kappen, Landshut/Moosburg

Vorsitzender Richter Ralph Reiter, seine Beisitzerin und die beiden Schöffen haben keinen leichten Job. Vor ihnen sitzen drei Angeklagte, die den Tatvorwurf teilweise einräumen, dann aber vieles wieder relativieren und mit einer anderen Variante um die Ecke kommen, die weder hundertprozentig zueinander noch zur Anklage der Staatsanwaltschaft passen. Diese wirft dem Trio - zwei 23 und 24 Jahre alten Männern und einer 34-jährigen Frau - vor, im März 2015 in der Nähe des Moosburger Edeka-Marktes einen Bekannten zusammengeschlagen und ihm ein Handy sowie seinen Geldbeutel mit 47 Euro gestohlen zu haben.

Laut Anklage sollen die Männer das Opfer mit einem Faustschlag ins Gesicht zu Fall gebracht und mit Tritten gegen die Brust und die Beine verletzt haben. Danach sollen sie ihm das Handy und den Geldbeutel abgenommen haben, weshalb sie am Landgericht wegen schweren Raubs und gefährlicher Körperverletzung angeklagt sind. Die Frau, die die beiden zum Tatort und wieder weggefahren hat, muss sich wegen Beihilfe verantworten. Dem 23-Jährigen wird außerdem zur Last gelegt, an einem anderen Tag in Landshut als Radfahrer eine Autofahrerin genötigt und ihr Auto beschädigt zu haben, ehe er einem anderen Autofahrer, der der Frau helfen wollte, mit der Faust ins Gesicht schlug.

Bezüglich des Raubs "stimmen die Vorwürfe - aber mit Einschränkungen", sagte der 23-jährige gebürtige Freisinger, der derzeit im Gefängnis sitzt, zum Prozessauftakt. Nach seiner Darstellung habe er das Handy vom Opfer, das damals sein Freund war, gekauft. "Danach hat er öfter bei mir übernachtet - und da es dann auf einmal weg war und außer meiner Frau niemand in der Wohnung war, hab ich gewusst, dass er das Handy gestohlen hat." Er habe seinen Freund vor einem Hotel abgepasst, die beiden anderen seien dabei gewesen. Als der vermeintliche Handydieb auf das Trio nicht reagierte und sich von nach Moosburg fahren ließ, folgten ihm die drei. Das Klappmesser habe er nur dabei gehabt, weil er es für die Brotzeit und seinen Job als Handwerker brauche, sagte der 23-Jährige. Als er seinen Kumpel beim Supermarkt noch einmal nach dem Handy gefragt habe, sei es zu einer Rangelei gekommen. Das Handy nahm der 23-Jährige an sich. Es ist ein weiterer Verhandlungstag angesetzt.

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