Landgericht Landshut:Vergewaltigung in drei Fällen

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Angeklagter soll die Tochter von Bekannten missbraucht haben

Am Landgericht Landshut hat am Montag ein Prozess wegen schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes begonnen. Laut Anklage hat ein 38 Jahre alter Mann aus München bei Besuchen im Landkreis Erding dreimal die Tochter von Bekannten missbraucht. Außerdem wird ihm der Besitz eines drei Minuten langen kinderpornografischen Videos zur Last gelegt, dass von seinem Handy aus versendet wurde. Der Angeklagte räumte zum Prozessauftakt diesen Punkt ein, bestritt aber den ihm zur Last gelegten Missbrauch. Zur Sache machte er sonst keine weiteren Angaben. Der Besitz des kinderpornografischen Videos lässt sich anhand von Datenspuren klar nachweisen. In den Hauptanklagepunkten kommt es hingegen entscheidend auf die Aussagen des Mädchens an, das zu den Tatzeitpunkten zwischen zehn und zwölf Jahre alt war. Das Kind wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen werden.

Laut Anklage lebte das Mädchen mit ihren Eltern und Geschwistern sowie einer alleinerziehenden Frau in einem Haus, das sich die zwei Familien teilen. Es handelte sich nicht um abgetrennte, einzelne Wohnungen. Jeder hatte Zimmer für sich, man teilte sich jedoch die Küche und das Bad. Der Angeklagte war der Freund der alleinerziehenden Frau. Das Mädchen, das er laut Anklage bei Besuchen missbraucht habe, war die Tochter der anderen Familie. Die Taten seien in den Zimmern der Freundin des Angeklagten passiert.

Der 38-Jährige äußerte sich nicht zur Sache, aber detailliert zu seinem Lebenlauf. Er stammt aus Nigeria und kam, nachdem sein Vater bei gewaltsamen Unruhen 2011 vor seinen Augen ermordet worden war, in gleichen Jahr nach Deutschland, wo er seitdem in München lebte. Wegen psychischer Probleme hatte er den Status eines Geduldeten. Der Prozess dauert an.

© SZ vom 27.02.2018 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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