Kulturstrand für Freising:Entspannen am Wasser

Fläche bei Korbiniansbrücke über Isar soll besser genutzt werden

Von Petra Schnirch, Freising

Am Meer liegt Freising nicht, einen schönen Strand bekommt die Stadt aber vielleicht trotzdem. Die CSU will prüfen lassen, ob an der Isar, im Bereich der Korbiniansbrücke, eine Fläche im Sommer entsprechend gestaltet werden könnte, mit Sitzgelegenheiten und Gastronomie. Er wisse, dass dies aus Gründen des Wasserrechts und Naturschutzes ein schwieriges Thema sei, sagte Kulturreferent Hubert Hierl am Dienstag bei einem Pressegespräch. Aber man sollte überlegen, wie ein solcher Kulturstrand geschaffen werden könnte. In andere Städten funktioniere dies auch und werde gut angenommen. Interessenten für den Gastro-Betrieb gebe es bereits. Peter Geiger, CSU-Fraktionsvorsitzender im Freisinger Stadtrat, gefällt die Idee, die Isar besser einzubinden. Alternative wäre ein Stadtstrand, etwa im Garten des Landratsamts, in Weihenstephan oder sogar am Marienplatz, sagte Hierl.

Ein weiteres Anliegen ist ihm ein Konzept für eine Sommernutzung der Eishalle, zumal die Zahl der Spielstätten durch die Sanierung des Asamgebäudes in den kommenden Jahren eingeschränkt ist. Zumindest sollte geprüft werden, ob sich ein solches Projekt umsetzen lasse, erläuterte der Kulturreferent. Die Stadt hat 5,9 Millionen Euro in die Halle investiert, bisher steht sie nur in der Wintersaison zur Verfügung.

Nicht vergammeln lassen will die Freisinger CSU den meditativen Isarweg. Geblieben seien ein paar Bänke und Rahmen, durch die man in die Landschaft sehe, sagte Hierl. Er schlug vor, dort Zitate einzustellen, die beispielsweise zum Thema Natur hinführen.

Froh ist der Kulturreferent, dass der Musicalsommer 2018 mit einer Inszenierung des Stücks "Hairspray" weitergeht. Wegen des Innenstadtumbaus unterstützt die CSU-Stadtratsfraktion den Antrag von Intendant Norbert Huber, im kommenden Jahr die Luitpoldhalle für die Aufführungen zu nutzen - der Marienplatz wird dann wegen der Bauarbeiten am Asam-Komplex um etwa ein Drittel kleiner sein.

Im Schafhof soll wieder ein Literaturfestival stattfinden, diesmal aber innerhalb einer Woche vom 13. bis zum 17. September. Einige hochkarätige Gäste konnten bereits angeworben werden: Martin Walser und Reinhard Schießler werden im Spätsommer nach Freising kommen. 2016 wurden die Veranstaltungen über einen größeren Zeitraum gestreut, die Werbung für die einzelnen Programmpunkte sei deshalb sehr aufwendig gewesen, schilderte Hierl.

Die Kulturschaffenden forderte Peter Geiger zudem auf, Unterstützung aus dem städtischen Kulturfonds zu beantragen. die Summe von insgesamt 40 000 Euro pro Jahr werde nicht immer ausgeschöpft.

Attraktiver gestalten würde die CSU gern die Dultsonntage in Freising. "Es ist immer das Gleiche: Socken über Socken und Töpfe", sagte Hierl. Die Stadträte sollten sich grundsätzlich überlegen, was für Stände sie haben wollen." Was die Kultkneipe "Abseits" angeht, warten die Stadträte noch immer auf einen Vorschlag der Verwaltung über einen möglichen Erwerb der Immobilie.. Hierl lobte das Konzept des Abseits-Vereins und meinte noch: "Die Stadt München kauft derzeit alles, was sie kriegen kann."

Eine Herausforderung ist die Umsetzung der Innenstadtkonzeption mit Asam-Sanierung nicht nur für den Kulturbetrieb, sondern auch für den Tourismus. Die Gästezahl sei im vergangenen Jahr erneut leicht gestiegen, sagte Geiger. Aufgrund des Umbruchs in der Stadt mit vielen Baustellen - auch am Domberg - müsse man überlegen, wie Freising auch in dieser Zeit für Besucher attraktiv bleiben könne. "Wir brauchen eine Tourismus-Offensive." An Infopoints könnte man Touristen, aber auch die Bevölkerung aufklären, was dort entstehen wird. Auch für die Zeit danach sei ein Konzept erforderlich. Stadt, Weihenstephan und Domberg sollten bei der Vermarktung an einem Strang ziehen, forderte Geiger. Er schlägt einen runden Tisch vor. Außerdem sollte eine Tourismus GmbH ins Leben gerufen werden, am besten mit drei Gesellschaftern. Besonders für die Zeit des Umbaus, aber auch für danach wirbt Geiger dafür, dass auf den Innenstadtparkplätzen und in den Parkhäusern die ersten 30 oder 60 Minuten kostenfrei sein sollten, um die Geschäfte im Zentrum zu unterstützen. "Andere Städte machen es uns vor."

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