Kreisverband Erding:KAB wählt Doppelspitze

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Auch Ina Hallermann und Josef Elas sehen Entlassung Forsters kritisch

Der Kreisverband der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) hat eine neue Führung. Die Mitglieder wählten in Taufkirchen Ina Hallermann aus Maria Thalheim und Josef Elas aus Vilsbiburg zu gleichberechtigten Vorsitzenden. Allerdings ist es für beide nur ein Ehrenamt auf Zeit. Bei der Herbstkonferenz im Oktober soll nach dem Rücktritt des früheren Vorsitzenden Josef Aigner ein neuer Vorstand gewählt werden. Aigner hat aus Protest gegen die Entlassung des Diözesansekretärs Rainer Forster sein Amt niedergelegt.

Auch sein Nachfolger Josef Elas sieht die Entlassung Forsters kritisch. "Von seiner Einstellung her passt Forster zur KAB. Wir sind doch alle erwachsene Menschen mit einem Kopf zum Denken. Ich glaube, dass Forster weder einem linken noch einen rechten Lager zugeordnet werden kann", sagt der neuen KAB-Kreisvorsitzende. Er selbst sehe sich parteipolitisch neutral, auch wenn er eher konservativ eingestellt sei: "Ich bin jemand, der sich gerne selber eine Meinung bildet, und dazu muss ich mir alle Meinungen anhören. Der Dialog gehört einfach dazu. Und der Mensch, der immer im Mittelpunkt steht." Er werde mit Forster, der nach seiner Entlassung als ehrenamtliches Mitglied aktiv ist, in "irgendeiner Form" zusammen arbeiten.

Elas ist erst seit diesem Jahr bei der KAB aktiv. Der neue Vorsitzende hat auf vielen Gebieten Erfahrung. Er hat Landwirtschaft studiert und sei jahrelang Vorstandsmitglied in Banken gewesen, so Elas. Seit neun Jahren setze er sich für mittlerweile rund 700 Kleinbauern in Afrika ein. Er liefere ihnen ökologisches Saatgut - "kein Hybridsaatgut" - und kaufe ihnen anschließend die Ernte ab. Als Mitglied des Bunds Katholischer Unternehmer habe er schon öfter die Entwicklungspolitik Deutschlands kritisiert. Auch die Flüchtlingspolitik sehe er kritisch, deshalb habe er Demonstrationen organisiert.

Ina Barbara Hallermann engagiert sich nach eigener Aussage schon länger für kirchliche Belange. In die KAB ist die 60-jährige Sonderschullehrerin und Legasthenieberaterin vor Kurzem eingetreten. Auf die KAB sei sie durch Veranstaltungen von Forster aufmerksam geworden: "Ich habe in den Veranstaltungen nichts Negatives gesehen, sie haben die Kirche interessanter gemacht. Von denen, die ihn jetzt kritisieren, habe ich niemanden bei den Veranstaltungen gesehen. Mich haben sie im christlichen Sinne beflügelt. Es heißt in der Bibel: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Die Suche nach der Wahrheit kann nicht falsch sein."

© SZ vom 25.04.2017 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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