Krankenpflegeschulen:Ein hoch qualifizierter Neuzugang

Lesezeit: 2 min

Michael Gügel (links) hat zuletzt am Deutschen Herzzentrum in München gearbeitet. Sein neuer Chef in Erding ist Sándor Mohácsi (rechts). (Foto: oh)

In Erding erwarten Michael Gügel mehrere Herausforderungen. Der Münchner wird die Krankenpflegeschulen leiten - darüber hinaus plant der Landkreis auch den Bau einer Gesundheitsakademie am Klinikum

Von Florian Tempel, Erding

Die Krankenpflegeschule am Klinikum Erding hat einen neuen Leiter. Der Münchner Michael Gügel hat die Nachfolge von Elke Freidhöfer angetreten, die zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt hatte. Gügel hat zuletzt in der Pflegedirektion des Deutschen Herzzentrums München gearbeitet. In Erding erwarten ihn mehrere Herausforderungen. Die Bundesregierung plant die Generalisierung der Pflegeausbildung, nach der künftig kein Unterschied in der Ausbildung zum Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpfleger mehr gemacht werden soll. Außerdem plant der Landkreis den Bau einer Gesundheitsakademie am Klinikum, wo die derzeit noch verschiedenen Berufsfachschulen gemeinsam unterkommen werden.

Die Ausbildung von Pflegern am Klinikum Erding gibt es prinzipiell schon sehr lange. Unter der Trägerschaft der Schwesternschaft des Roten Kreuzes gab es seit 1971 zunächst Fachschulen für Krankenpflegehelfer und Altenpflegehelfer. Im Jahr 2009 baute das Klinikum Erding eine eigene Krankenpflege-Berufsfachschule auf und übernahm auch die Schule für die Krankenpflegehelfer. Schulleiterin wurde damals Elke Freidhöfer, die vorher schon 18 Jahre Pflegehelfer in Erding ausbildete. Unter der Trägerschaft der Rot-Kreuz-Schwesterschaft ist seitdem nur noch die Schule für Altenpflegehilfe.

Am Klinikum Erding werden derzeit etwa 150 Schüler in sieben Klassen zu Krankenpflegern und Pflegehelfern ausgebildet. Die Unterrichtsräume befinden sich im Hauptgebäude des Krankenhauses. Die Berufsfachschule für Altenpflegehilfe, die räumlich mit ihren Lehrsälen und Büros im gleichen Gebäudeteil untergebracht ist, hat drei Klassen mit insgesamt etwa 90 Schülern.

Michael Gügel hat seinen neuen Job als Leiter der direkt zum Klinikum gehörenden Krankenpflegeschulen vor wenigen Tagen angetreten. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU), der auch Vorsitzender des Verwaltungsrats des Klinikums ist, fand zu seiner offiziellen Einführung lobende Worte: Gügel sei ein hoch qualifizierter Neuzugang und ein sehr kompetenter Nachfolger auf dem vakanten Posten.

Gügels Berufsweg zeigt eindrucksvoll, wohin eine Ausbildung zum Krankenpfleger führen kann. Der gebürtige Münchner absolvierte nach der Schule zunächst eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger in Konstanz und bildete sich später in Stuttgart zum Fachpfleger für Kinder auf Intensivstationen weiter. Nebenbei studierte er Pflegepädagogik und erweiterte sein Studium danach um einen Master-Abschluss in Erwachsenenpädagogik. Neben seiner jahrelangen Tätigkeit auf der Intensivstation des Kinderkrankenhauses Olgahospital in Stuttgart war er auch Lehrer an zwei Pflegeschulen. Zuletzt arbeitete er in München am Herzzentrum, wo er als zweiter stellvertretender Pflegedirektor unter anderem die Fachweiterbildung für Kinder-Intensivpflege aufbaute und leitete. Gügel sieht sich selbst als Teamplayer und will an den Berufsfachschulen in Erding "eine Atmosphäre schaffen, in der die Ausbildung weiterhin in einer wertschätzenden Umgebung stattfinden kann". Die kommende generalistische Pflegeausbildung sieht er als Herausforderung, die nur im Team erfolgreich umgesetzt werden könne.

Beim Bau der Gesundheitsakademie wird die Generalisierung der Pflegeausbildung bereits eingeplant. In dem Gebäude, das am Klinikum neben dem Medizin Campus auf einer freien Fläche errichtet werden soll, werden dann Krankenpflege, Krankenpflegehilfe und Altenpflegehilfe wohl auch organisatorisch zusammengefasst. Die Planungen für die Gesundheitsakademie sind bereits seit vier Jahren im Gang, haben sich jedoch wegen offenbar zäher Verhandlungen über die zu erwartende Höhe staatlicher Zuschüsse bislang immer wieder verzögert.

© SZ vom 20.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: