Experimente am Korbinian-Aigner-Gymnasium:Fleckenteufel aus Kastanien

Superpreis 2016; Superpreis des Landeswettbewerbs "Experimente antworten"

Annekatrin Dietel und Fenja Niedzwiedz vom Korbinian-Aigner-Gymnasium haben es einfach drauf. Ministerialdirigent Walter Gremm gratulierte.

(Foto: Kultusministerium)

Erdinger Schülerinnen gewinnen zum zweiten Mal den Superpreis

Von Yvonne Ramp, Erding

"Nur ein Narr macht keine Experimente". Auf dieses Motto von Charles Darwin beruft sich der jährlich vom Kultusministerium organisierte Wettbewerb "Experimente antworten". Seit 2003 stellen Experten Gymnasiasten über das Jahr verteilt drei Aufgaben. Annekatrin Dietel und Fenja Niedzwiedz vom Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding haben den Wettbewerb 2016 bereits zum zweiten Mal mit Bravour gemeistert. In der vergangenen Woche wurde ihnen zusammen mit 54 anderen Gewinnern im Deutschen Museum in München der Superpreis verliehen.

Eine Rakete aus einem Teebeutel?

"Die Mädchen haben keine Spezialgeräte verwendet. Alles was sie brauchten, hatten sie entweder schon daheim oder haben es aus der Apotheke besorgt", sagt Daniel Gebauer, der Lehrer der Superpreisträgerinnen. Drei Experimentierrunden gab es, auf die die Schüler jeweils mit einer individuellen Umsetzung antworten mussten. Wer die kreativsten Antworten liefert, wird von der elfköpfigen Jury als Preisträger ausgewählt. "Fenja und Annekatrin haben über die Frage selbst hinaus gearbeitet. Ihre Antworten sind für ihr Alter sehr detailliert und weitreichend", so Gebauer. In der ersten Runde lautete die Aufgabe: "Ganz schön spannend - Seifenherstellung aus Rosskastanien". Die Mädchen haben aus den Nüssen Inhaltsstoffe extrahiert, um ein Waschmittel zu entwickeln, das Fett oder Wachs aus Kleidungsstücken lösen kann. In der zweiten Runde, "Abwarten und . . . Experimente mit Tee", gaben die Siebtklässlerinnen Schwarztee zu Haushaltschemikalien und beobachteten und erklärten Färbungen.

Außerdem konstruierten sie aus einem Teebeutel eine Rakete. Zum letzten Thema "Eiskalt erwischt - Experimente mit Eiswürfeln" versuchten sie mit Hilfe von Salz und Zucker den Schmelzpunkt von Eiswürfeln herunterzusetzen. "Die zwei waren besonders engagiert, wir haben uns sehr gefreut", sagt Gebauer.

Die Preisverleihung sei immer sehr heiter gehalten, so Gebauer. Nach der Laudatio von Ministerialdirigent Walter Gremm wurden alle Arbeiten der Schüler vorgestellt. Man betonte die Besonderheiten der Projekte und zeigte auch Stilblüten der Jungforscher bei der Arbeit. Jedes Gewinnerteam bekam einen Laborgerätekasten der Firma Hedinger.

"Jugend forscht" wartet schon

Im vergangenen Jahr hatten die Erdinger Schülerinnen schon einmal den Superpreis gewonnen, damals waren sie noch zu dritt. Mit Experimenten zur DNA-Gewinnung, Bleistiftspitzern aus Magnesium und LED-Glühbirnen waren sie erfolgreich. Maximal drei Mal darf man bei "Experimente antworten" mitmachen und gewinnen, dann müssen die Schüler an weiterführenden Wettbewerben teilnehmen. "Ziel des Superpreises ist es, die Kinder ans Experimentieren heranzuführen. Wenn sie dann einmal drin sind, können sie sich eine Stufe höher wagen. Viele gehen danach zum Beispiel zu Jugend forscht", erklärt Gebauer. Bereits 2015 waren die zweimaligen Preisträgerinnen Teil eines Wahlkurses, der seit ein paar Jahren Schüler am Korbinian-Aigner-Gymnasium speziell auf den Wettbewerb vorbereitet. "Wir stecken schon in den Vorbereitungen für nächstes Jahr", sagt Gebauer. "Der Wahlkurs versucht gerade, eigene Bubble- Tea-Perlen herzustellen."

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