Kooperation:Eching und Garching planen gemeinsam

Umfahrung Dietersheim

Das sind die bisherigen Varianten für die Umgehung. Die Neue verläuft noch weiter westlich. Skizze: Büro Schober, Freising

Die Nachbarkommunen vereinbaren eine Zusammenarbeit bei einer Umfahrung von Dietersheim und dem Garchinger Forschungszentrum. Damit ist eine ganz neue Straßenvariante in der Diskussion, die jetzt geprüft wird

Von Klaus Bachhuber, Eching

Die geplante Umgehungsstraße für Dietersheim wollen Eching und Nachbar Garching nun im Schulterschluss planen und dann auch gemeinsam realisieren. Das nötige Vertragswerk hat der Echinger Gemeinderat kürzlich einmütig verabschiedet. Scharf dagegen verwahrt hat sich lediglich Grünen-Gemeinderat Leon Eckert, der mit der Kooperation eine unzulässige Vorfestlegung auf eine Trassenvariante befürchtet, jene nämlich, die auch auf Garchinger Flur führt.

In allen Vorüberlegungen und im formellen Genehmigungsverfahren, die dem Projekt vorausgehen müssten, sind bislang mehrere Varianten der Trassenführung für eine Umfahrung von Dietersheim enthalten. Bis auf eine Variante lägen alle Optionen ausschließlich auf Echinger Grund. Das Vertragswerk, diese Routen zu planen, hatte das Rathaus mit dem Innenministerium als zuständiger Behörde für die zu verlegende Staatsstraße 2350 durch Dietersheim schon unterzeichnet. Die neue Variante, die gemeinsam mit Garching verfolgt wird, würde nun südlich von Dietersheim nicht mehr auf die alte Bundesstraße 11, jetzt Staatsstraße 2350, zurückführen, sondern in Co-Funktion einer Garchinger Tangente gleich über die Nachbarflur parallel zur A 9 den Autobahnanschluss Garching-Nord erreichen.

Bei deren Realisierung muss auch Garching mitmachen, was allerdings wieder neue Verträge mit dem Innenministerium wieder nötig macht. Eckert erinnerte daran, dass diese Variante die mit Abstand teuerste und nach den bisherigen Erwartungen auch die ökologisch schädlichste wäre. Jetzt schon einen Kooperationsvertrag für diese Variante abzuschließen, sah er als unzulässig und in seinen Augen auch unkluge Vorfestlegung an. "Wir legen uns fest, ohne zu wissen, wie es genau aussehen wird und was es kostet", mahnte er. Dabei sei momentan nicht abzusehen, "wie die Gemeinde so ein Mammutprojekt stemmen soll". Mit der Vorfestlegung "sind wir dann gefangen und müssen alle Kostenentwicklungen mitnehmen". Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) bestritt eine Vorfestlegung durch den Vertrag. "Wir beschließen nicht den Bau der Trasse", sagte er, die formelle Einbeziehung von Garching sei nur "der notwendige nächste Schritt, damit wir überhaupt mal zu einer Kostenermittlung kommen".

In den folgenden Verfahren würden "alle Varianten weiter abgewogen werden", versicherte der Thaler. Hans Grassl (FWG) gab freilich gleich mal zu Protokoll, was dabei dann herauszukommen habe: "Für uns Dietersheimer gibts keine andere Umfahrung." Gegen die Stimme Eckerts billigte der Gemeinderat die Vereinbarung mit 22:1 Stimmen. Der Garchinger Stadtrat hat seine Zustimmung bereits signalisiert.

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