Kommentar:Teamwork ist gefragt

Die wirklich dramatische Situation auf dem Immobilienmarkt und der Wunsch der Politik, den jungen Leuten die Chance zu geben, in ihrer Heimat leben zu können, könnte eine ausgefallene Maßnahme erforderlich machen

Von Antonia Steiger

Es ist unverkennbar: Die Erdinger Politik stellt sich dem Problem des knapper werdenden Wohnraums und der steigenden Preise für Eigentums- und Mietwohnungen. Manches ist bereits auf den Weg gebracht, zum Beispiel das Konzept der Sozialen Bodennutzung, das OB Max Gotz vorangetrieben und bei dem er sich auf die Erfahrungen der Stadt München berufen hat. Auch der Landkreis ist tätig geworden. Das neue Erbbaurechtsprogramm soll junge Familien in die Lage versetzen, sich ein Häuschen zu bauen, auch wenn nicht allzu viel eigenes Kapital vorhanden ist. Ob Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises oder Baugenossenschaft: Es gibt im Landkreis zudem Akteure, deren einzige Aufgabe es ist, für günstigen Wohnraum zu sorgen.

Die SPD und die Grünen eint die felsenfeste Überzeugung, dass es in Erding vor allem an günstigen Mietwohnungen fehlt. Nun bringen die Grünen weitere Ideen auf den Tisch und wollen damit verhindern, dass Investoren an den steigenden Preisen verdienen, ohne dass Wohnraum zu nachvollziehbaren Preisen entsteht. Es gebe einfach immer noch zu viele Menschen, die die Preise bezahlen können, sagt Günther Kuhn.

Wer auf der Suche nach einem kleinen Haus oder nach einer Drei-Zimmer-Wohnung ist, wird ihm unbedingt zustimmen. Er erwartet von der Politik nun aber auch, dass etwas passiert. Eine parteiübergreifende Zusammenarbeit hat in Erding bisher zwar keine Tradition. Die wirklich dramatische Situation auf dem Immobilienmarkt und der Wunsch der Politik, den jungen Leuten die Chance zu geben, in ihrer Heimat leben zu können, könnte jedoch ein solch ausgefallene Maßnahme erforderlich machen: Alle setzen sich an einen Tisch und diskutieren alle Vorschläge, ohne darauf zu achten, ob eine Idee nun erstmals von der CSU, der SPD oder von den Grünen vorgebracht wurde. Das muss doch möglich sein.

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