Kaufleute, Zimmerer und Friseure:Ein Tag, um auf den Putz zu hauen

Kaufleute, Zimmerer und Friseure: Erfolgreiche und noch erfolgreichere junge Leute: Die Berufsschule Erding entlässt 496 Absolventen.

Erfolgreiche und noch erfolgreichere junge Leute: Die Berufsschule Erding entlässt 496 Absolventen.

(Foto: Renate Schmidt)

Berufsschule Erding entlässt 496 Absolventen, 66 von ihnen haben eine 1,5 oder besser erreicht

Von Antonia Steiger, Erding

Es ist ein Gemeinschaftserlebnis gewesen, an das sich die Beteiligten noch länger erinnern werden: Vor wenigen Tagen hat die Berufsschule Erding 496 junge Menschen ins Berufsleben entlassen. In der Turnhalle waren bei brütender Hitze mehrere hundert Menschen zusammen gekommen, um den Absolventen zu applaudieren. Dazu mussten sie das Gefächel mit dem Programmzettel unterbrechen, was einen sofortigen Schweißausbruch zur Folge hatte. Noch voller Energie meldeten sich die Gruppen, als Schulleiter Dieter Link sie aufrief: ein wenig quietschig klang das bei den Bürokaufleuten und Friseuren, dunkler bei den Maurern und Zimmer, und ein einfaches "Jawoll!" kam von der kleinen Gruppe der Fachkräfte im Gastgewerbe.

Absolventen aus 17 Berufen haben ihre Ausbildung beendet. Die stärksten Gruppen stellten die Kaufleute im Groß- und Einzelhandel (71 junge Frauen und Männer), Bürokaufleute (54), zahnmedizinische Fachangestellte (44), Hotelfachleute und Tischler (jeweils (3) und die medizinischen Fachangestellten (40). Fast schon ein Außenseiterdasein fristen im Gegensatz dazu die acht Bankkaufleute, sechs KFZ-Mechatroniker, sechs Restaurantfachleute und eben die fünf Fachkräfte im Gastgewerbe. Fast schon poetisch wurde Link bei seiner Ansprache an die knapp 500 jungen Leute, die er zum letzten Mal als seine Schüler vor sich hatte: Keiner könne sagen, was noch alles in ihnen stecke, sagte er zu den Absolventen und verglich sie Raupen, die zum Schmetterlingen werden. Jeder habe wohl schon einmal gehört, dass er dies und jenes ja doch nicht könne oder dass aus ihm oder ihr ja doch nichts werde. "Eure Aufgabe ist es," sagte Link, "herauszufinden, was in euch steckt - im Beruf und im Privatleben und als Beitrag für unser Gesellschaft". Zunächst einmal hatten die jungen Leute jedoch die Aufgabe herauszufinden, wie viel Feierlust in ihnen steckt. Denn erstmals gab es eine Abschlussfeier abseits des Schulgeländes am selben Tag. Man traf sich um 21 Uhr in einer Bar, die von einer Gruppe von Schülern in 150 Stunden hergerichtet worden war. Zuvor jedoch hören die jungen Menschen noch ein paar mahnende und lobende Worte des stellvertretenden Landrats Jakob Schwimmer (CSU), der die Staatspreise überreichte an diejenigen, die eine 1,5 oder besser im Zeugnis hatten. Einige bekamen noch dazu einen Geldpreis. Dazu wäre es vonnöten gewesen, sich während der Berufsschulzeit vorbildlich zu verhalten, nicht zu schwänzen und sich positiv im Schulleben einzubringen. Die Ehrenpreise der Franz-Eisenreich-Schulfondsstiftung für vorbildliche Leistungen überreichte OB Max Gotz (CSU) an in Erding wohnende Schüler. Die Jahrgangsbesten wurden von Link und seinem Stellvertreter Anton Bichlmeier ausgezeichnet. Verabschiedet wurden an diesem Tag aber auch zwei Lehrer: Martin Bauer und Franz Schuhmann wechseln in den Ruhestand. Sie haben sich laut Link sehr um die Schule verdient gemach,; der eine vor allem im Bereich der EDV, der andere hat dafür gesorgt, dass bauliche Verbesserungen am Schulgebäude Eingang in den Unterricht der Maurer und Zimmerer fand und von ihnen auch gleich erledigt wurde. Deswegen haben die Lehrer nun neue Umkleidekabinen-

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