Kämmerer legt Entwurf vor:Taufkirchen plant Rekordinvestitionen

Lesezeit: 2 min

Verwunderung hat im Rathaus Taufkirchen eine Stellungnahme der Stadt Dorfen zum geplanten Umzug der Post vom Norden in den Süden in der Gemeinde ausgelöst. (Foto: Renate Schmidt)

Der Vermögenshaushalt umfasst zehn Millionen Euro. Und das ohne neue Schulden. Es werden sogar Kredite getilgt

Von Thomas Daller, Taufkirchen

Rekordinvestitionen in Höhe von zehn Millionen Euro plant die Gemeinde Taufkirchen im kommenden Haushaltsjahr. Dennoch ist der Haushalt sehr solide: Die Gemeinde will dafür keine Kredite aufnehmen, sondern auch noch eine Tilgung von knapp einer halben Million Euro leisten. Bei den Haushaltsvorberatungen im Gemeinderat am Dienstag Abend wurde der Entwurf vorerst nur zur Kenntnis genommen; beschlossen wird der Haushalt erst am Dienstag, 20. Dezember.

Der Haushalt weist 17,1 Millionen im Verwaltungshaushalt und zehn Millionen im Vermögenshaushalt auf. Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer ist auf 5,15 Millionen Euro prognostiziert worden, die Gewerbesteuer ist mit 3,5 Millionen angesetzt worden. Die Kreisumlage ist mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt, die freie Finanzmasse beträgt 1,25 Millionen Euro.

Zweieinhalb Millionen für ein neues Kinderhaus

Im Vermögenshaushalt tauchen etliche große Baustellen auf, wobei das Kinderhaus Vötting Nord, das im September in Betrieb gehen soll, mit 2,1 Millionen Euro veranschlagt ist. Dieses Kinderhaus, das auch über eine heilpädagogische Gruppe verfügen wird, ist insgesamt mit 2,546 Millionen angesetzt, Kämmerer Fritz Krieg rechnet jedoch damit, dass im laufenden Haushaltsjahr noch nicht alle Leistungen abgerechnet werden. Ein weiterer dicker Haushaltsbrocken ist der Umbau des Waldbad-Eingangsgebäudes. Dabei handelt es sich nicht um ein profanes Kassenhäuschen, sondern um einen Bau, der neben seiner eigentlichen Funktion von mehreren Vereinen genutzt wird. Neben der DLRG nutzt der Alpenverein das Gebäude, beide Taufkirchener Schützenvereine sind dort untergebracht, ebenso wie die Modelleisenbahner. Darüber hinaus wird der Zugangsbereich des Eingangsgebäudes verlegt und damit barrierefrei neu gebaut. Die Kosten sind im Haushalt 2017 mit 1,738 Millionen Euro veranschlagt.

Der nächste größere Posten ist die Zentralschulanlage mit 1,23 Millionen Euro. In dieser Summe sind Restkosten enthalten sowie Planungskosten für das nächste große Taufkirchener Projekt: den Neubau der Mittelschulgebäude A und B mitsamt einer neuen Mehrzweckhalle. Dieses gewaltige Bauprojekt will man in den Jahren 2018, 2019 und 2020 realisieren. Dafür sind in den genannten Jahren insgesamt 22,6 Millionen Euro vorgesehen. Angesichts dieser Summe muss die Gemeinde Taufkirchen ab 2018 von ihrer Haushaltspolitik der vergangenen Jahre abweichen und erstmals wieder Kredite aufnehmen.

Der Kanal muss saniert werden

Im Haushalt für 2017 wird darüber hinaus auch noch einmal kräftig in die Breitbandversorgung investiert: 1,14 Millionen Euro sind für diesen Posten vorgesehen; Bürgermeister Franz Hofstetter (CSU) erläuterte, die Gemeinde erhalte dafür 80 Prozent Zuschüsse - da müsse man zugreifen. Anpacken will die Gemeinde im Jahr 2017 auch die Kanalsanierung im Attinger Weg. Aufgrund der Länge dieser Baustelle sind 720 000 Euro dafür vorgesehen.

Auch das Wasserschloss, das die Gemeinde im vergangenen Jahr erworben hat, taucht im Haushalt auf. Vorgesehen ist, dass das Schloss künftig als Kommunalunternehmen geführt wird. Dieses Kommunalunternehmen soll 100 000 Euro Stammkapital erhalten und 370 000 Euro Kapitalausstattung. Insgesamt sind somit im Haushalt 470 000 Euro dafür veranschlagt. Die Gründung des Kommunalunternehmens soll im Frühjahr erfolgen.

Ohne Neuverschuldung

Bürgermeister Hofstetter sprach zwar von Rekordinvestitionen im Haushalt 2017, sah das jedoch pragmatisch, denn die meisten Projekte habe man bereits begonnen. Er wies auf große Projekte wie das Kinderhaus Vötting Nord und den Waldbadumbau hin, die komplett ohne Neuverschuldung gestemmt werden.

Kritik kam lediglich von Gemeinderat Martin Huber (REP), die jedoch auf die Haushaltsjahre 2018 bis 2020 zielte. Huber sprach von einer großen Herausforderung, mehr als zwanzig Millionen Euro für das Schulgebäude aufzubringen. Hofstetter gab ihm recht, es sei eine große Herausforderung. Allerdings habe die Gemeinde beispielsweise 20 Millionen Euro in den Abwasserbereich investiert und auch das gut bewältigt. Das Projekt Schule müsse man gut überlegt angehen, sagte Hofstetter. "Aber zuerst einmal brauchen wir belastbare Zahlen", sagte er zu den Kostenschätzungen.

© SZ vom 08.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: