Kämmerei schwimmt im Geld:30 Millionen an Gewerbesteuer

Oberding muss Ansatz wieder einmal nach oben korrigieren

Von Regina Bluhme, Oberding

Der Oberdinger Kämmerer Georg Neudecker muss bei den Gewerbesteuereinnahmen wieder einmal die Zahlen korrigieren: Es bleibt nicht bei den veranschlagten rund 17,5 Millionen Euro - es werden bis Ende des Jahres circa 30 Millionen sein. Das teilte Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) am Donnerstag bei der Bürgerversammlung mit. Ein Stück vom Kuchen bekommen die übrigen Kommunen im Landkreis ab, denn Oberding zahlt wegen der hohen Einnahmen rund 12,6 Millionen an Kreisumlage.

"Wie die berühmte schwäbische Hausfrau haben wir den Ansatz für die Gewerbesteuer recht solide angesetzt", sagte Bernhard Mücke im Bürgerhaus. In den letzten Jahren mussten die Schätzungen immer noch oben korrigiert werden, diesmal haben sich die Einnahmen nahezu verdoppelt. "Das ist in Ordnung", kommentierte Mücke. Keine Überraschung daher die Ankündigung des Bürgermeisters, dass die im Haushalt 2017 veranschlagte rund 13,3 Millionen schwere Rücklagenentnahme nicht erforderlich ist. Das Sparbuch bleibt unangetastet. Der Schuldenstand beläuft sich auf Null.

Aktuell hat die Gemeinde insgesamt 6492 Einwohner, das sind 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Für eine Gemeinde dieser Größenordnung ist die Anzahl der ansässigen Gewerbebetriebe gewaltig: Laut Mücke gabt es zum Stand 31. Dezember 2016 insgesamt 1230 Betriebe im Oberding und seinen Ortschaften, davon befänden sich 400 im benachbarten Flughafen München, der Rest teile sich auf in die Zweige Industrie, Handel, Handwerk. Oberding investiert in zahlreiche Baumaßnahmen. Zum Beispiel in eine neue Grund- und Mittelschule. Die Planungen werden laut Mücke im Frühjahr präsentiert, 2019 soll der Bau fertiggestellt sein. Außerdem hat die Gemeinde das Areal des Bayernwerk-Bauhofs erworben, informierte er. Dorthin soll einmal der Oberdinger Bauhof ausgelagert werden. Dann sei in zentraler Lage in Oberding Platz frei für einen Neubau des Rathauses, vielleicht auch für eine Arztpraxis oder zusätzliche Wohnungen, so Mücke.

Kurz vor der Fertigstellung ist die circa 8,5 Millionen teure Dreifachturnhalle neben dem Schulzentrum, die auch Vereinen zur Verfügung stehen soll. Mücke hofft, dass die Halle nach den Weihnachtsferien zumindest von den Schulen genutzt werden kann. "Leider haben uns einige wenige Firmen im Stich gelassen", sagt Mücke, so dass er sich jetzt nicht auf einen exakten Termin festlegen wolle. Für die für rund 3,2 Millionen Euro errichtete Tiefgarage nebenan erfolgten noch die Restarbeiten.

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