Jetzt ab 12. März erst:Ortsdurchfahrt: Sperrung vertagt

Hohenlindener Gemeinderat überrascht von der Kritik

Von Philipp Schmitt, Hohenlinden

Der Baubeginn für die ursprünglich vom 5. März bis 18. Mai geplanten Arbeiten an der neuen Ortsdurchfahrt und die damit verbundene umstrittene Vollsperrung samt Umleitungen wird wegen der eisigen Temperaturen um eine Woche auf den 12. März verschoben: Bürgermeister Ludwig Maurer (ÜWH) teilte während der Gemeinderatsitzung am Montag dazu mit, dass diese Entscheidung nach einer Besprechung am Montag getroffen wurde, das beabsichtigte Ende der Vollsperrung spätestens am 18. Mai soll aber dennoch beibehalten werden. "Wir hoffen nach wie vor, auch bei einem Baubeginn am 12. März noch vor dem 18. Mai fertig zu werden und die Vollsperrung früher beenden zu können", sagte der Gemeindechef.

Maurer kündigte darüber hinaus an, dass es am Donnerstag eine Besprechung mit betroffenen Anliegern und Vertretern der Bürgerinitiative (BI) im Rathaus geben wird. Dabei wird es neben Fragen zur Vollsperrung um private Flächen gehen, an der die Gemeinde für die weiter führende Neugestaltung Interesse hat. Maurer teilte mit, dass die Neugestaltung der Ortsmitte auf den vorhandenen öffentlichen Flächen ordentlich realisiert werden könne, alles weitere wäre wünschenswert, aber nicht unbedingt nötig, schließlich sei Hohenlinden weder ein Luftkurort noch ein Wallfahrtsort. Die Ortsverschönerung müsse deshalb nicht bis ins letzte Detail hinein perfekt realisiert werden, falls die dafür benötigten privaten Grundstücke nicht zur Verfügung stünden. Dennoch zeigten sich Maurer und zweiter Bürgermeister Thomas Riedl (CSU) enttäuscht von der bislang oft negativen Resonanz privater Grundbesitzer auf die weiter führenden Planungen. Riedl bedauerte diese "negative Energie". Nach jahrelangen Vorbereitungen und dem Wunsch vieler Bürger zur Dorferneuerung finde er es "schade", dass bislang unter den Nachbarn noch "keine große Begeisterung" für die nun konkreten Baumaßnahmen entfacht worden sei.

In den 16 Jahren, die Riedl im Ort wohne, sei die früher aus allen Nähten platzende Ortsdurchfahrt wie eine lähmende "Eisenkugel am Bein" gewesen. Im Jahr 2000 wurde die kommunale Entlastungsstraße eröffnet und nach der Abstufung der früheren B 12 durch den Ort der Weg frei für die Verschmälerung der Hauptstraße und für breitere Gehwege. Nun, da die früher von Blechlawinen durch den Ort belastete Hauptstraße neu gestaltet werde, hätte sich Riedl eine positive Stimmung statt der aufgeheizten Debatten gewünscht: "Schade, dass wir bislang nicht mehr Begeisterung entfachen konnten", sagte Riedl dazu.

"Die Diskussionen werden weiter gehen", fügte Maurer an. Er berichtete, dass durch einige Anwohner der Ortsdurchfahrt und durch die BI gegen die Straßenausbaubeitragssatzung Stimmung gemacht worden sei. Den Vorwurf, die Gemeinde müsse Bürger besser informieren wies Maurer erneut scharf zurück. Die Gemeinde habe alle Informationen und Neuigkeiten rechtzeitig preisgegeben. Wegen der späten Auftragsvergaben Ende 2017 konnte nicht früher über die Baumaßnahmen und den Zeitplan informiert werden. Interessierte Bürger müssten sich relevante Informationen durch Nachfrage im Rathaus holen und nicht nur darauf warten, diese vom Bürgermeister persönlich geliefert zu bekommen.

Zuvor hatten Vertreter der Anwohner und der BI Maurer wegen seiner Informationspolitik kritisiert. "Wir wollen keine Schuldzuweisung, sondern in den nächsten Wochen die Bauarbeiten und die Vollsperrung möglichst schnell abschließen, damit auch die Anwohner schnell entlastet werden", so Maurer.

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