Isentalautobahn:Grundner verdient keinen Beifall

Kostenneutral? Der Lärmschutz kostet jetzt doppelt so viel Geld aus der Stadtkasse.

Von Florian Tempel

Applaus für den Dorfener Bürgermeister? Man kann ja verstehen, dass sich die Schwindkirchener gefreut haben, als Heinz Grundner (CSU) bei der Bürgerversammlung erwähnte, die Stadt werde den Lärmschutz an der Goldachtalbrücke auf eigene Kosten verbessern. Doch in Wahrheit ist es ein groteskes Trauerspiel, dass die finanziell klamme Stadt 300 000 Euro aus ihrer eigenen Kasse zahlen muss. Dass die Stadt für adäquaten Lärmschutz sorgt, ist zwar richtig. Doch der Bürgermeister hat dafür keinen Beifall verdient.

Grundner hat immer wieder behauptet, man könnte auf dem "politischen Weg" erreichen, dass der Staat mehr Lärmschutz finanzieren werde als das gesetzliche Minimum. Noch im Juni 2013, als die Kosten für den städtischen Lärmschutz an der Goldachtalbrücke auf 150 000 Euro geschätzt wurden, tönte Grundner , er sei guter Hoffnung, eine für die Stadt "kostenneutrale Lösung" hinzubekommen. Nun zeigt sich, wie hohl das Gerede war. Kostenneutral? Der Lärmschutz kostet jetzt doppelt so viel Geld aus der Stadtkasse.

Und was macht Grundner? Sagt er wenigstens, es tue ihm leid, dass er auf seinem politischen Weg nichts erreicht hat? Schimpft er auf den Staat, der der Bauindustrie 900 Millionen Euro für die Isentalautobahn überweisen will? Nein, das würde er nie tun. Er wälzt jede Verantwortung ab. Schuld an allem, behauptete er frech bei einer Bürgerversammlung vor acht Monaten, hätten die Gegner der Isentalautobahn, die mit ihrem Widerstand "bessere Lösungen für Dorfener Ortsteile (. . . ) konterkariert" hätten.

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