Isen:Überlastete Schulsekretärin

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Die Isener Schule hat 584 Unterschriften gesammelt und protestiert gegen mangelhafte Ausstattung der Verwaltung. Es ist nicht die einzige Petition, die dem Landtag vorliegt.

Giuseppe Paletta

Der Grundschulelternbeirat der Volksschule Isen geht im Streit um eine gerechtere Stundenverteilung für Verwaltungsangestellte in die Offensive. Am Freitag hat er ein Petitionsschreiben an den Bayerischen Landtag geschickt. Beigefügt waren dem Schreiben 584 Unterschriften. Der Isener Elternbeirat fordert eine gerechtere Stundenzuteilung für Verwaltungsangestellte an den Grund- und Mittelschulen. Dies ist kein Einzelfall: Laut dem SPD-Landtagsabgeordneten Martin Güll gab es schon mehrere Petitionen, die sich mit der mangelhaften Ausstattung in den Verwaltungen der bayerischen Schulen beschäftigt.

Die Unterschriftenaktion des Elternbeirats, bei der auch der Isener Bürgermeister Siegfried Fischer (Freie Wähler) und das Lehrerkollegium mit Rektor Anton Kremser und Konrektorin Christine Kowol unterzeichnet haben, ist zur Unterstützung der Schulsekretärin Maria Schrögmeier gestartet worden. Sie ist Sekretärin an der Volksschule Isen und von der aus Sicht des Elternbeirats ungerechten Stundenzuteilung betroffen.

Die Volksschule war im Zuge der Hauptschulreform umstrukturiert worden. Nun befinden sich im gleichen Gebäude Grund- und Mittelschule. "Das Problem ist, dass wir früher eine Verwaltungseinheit waren. Heute sind wir zwei Verwaltungseinheiten, und ich muss viele Tätigkeiten doppelt ausführen. Das ist mit mehr Arbeitszeit und Aufwand verbunden", erklärt Schrögmeier. Sie habe zwar schon früher viele Überstunden gebraucht, um ihr Arbeitspensum zu bewältigen, jetzt seien es aber noch mehr geworden.

Die Verwaltung der Schule sei aufgeteilt worden, bestätigt auch der Elternbeirat Albert Zimmerer. "Bei der Stundenzuteilung ist das nicht berücksichtigt worden." Im Juli soll die Stundenzahl für die Verwaltung der Volksschule Isen nun weiter gekürzt werden. "Eine Entscheidung von oben hinter dem Rücken der Rektoren", wie Zimmerer sagt.

Die Reform war ein Etikettenschwindel", sagt auch Heidi Müller-Mayr. Im Schulsekretariat in Isen soll die Vollzeitstelle, die der Isener Volksschule bisher laut den Zuteilungsrichtlinien von 2004 zusteht, durch eine Zwei-Drittel-Stelle ersetzt werden. Die Zuteilungsrichtlinien orientiere sich nach einem komplizierten Verfahren an der Anzahl der sogenannten Zählklassen an der Schule, erklärt Müller-Mayr. Da es in Isen in diesem Jahr aufgrund der geringeren Zahl von Erstklässlern eine Klasse weniger gibt, "wird einfach abgestuft", sagt Müller-Mayr.

Das Schulamt Erding wollte zu den konkreten Zahlen auf Nachfrage der SZ keine Auskunft geben, auch das Kultusministerium äußert sich eigenen Angaben zufolge zu Petitionen nicht. Dem SPD-Landtagsabgeordneten und Bildungsfachmann Martin Güll aus Dachau, der innerhalb der SPD-Fraktion den Landkreis Erding betreut, ist das Problem wohlbekannt: "Die Problematik mit den Zuteilungsrichtlinien ist kein Einzelfall.

Es ist leider so, dass die Zuteilungsrichtlinien nicht mehr zeitgemäß sind. Sie orientieren sich an der Anzahl der Klassen und nicht am Pensum des anfallenden Arbeitsaufwandes. Ich habe in diesem Fall auch zu einer Petition an den Landtag geraten." Während Elternbeiratsvorsitzende Müller-Mayr der Petition zuversichtlich entgegenblickt, ist ihr Beiratskollege Zimmerer pragmatischer. "Sollten wir mit unserer Petition keinen Erfolg haben, dann ist es auch denkbar, dass wir an den Schulverband oder den Gemeinderat treten, um die Stelle von Maria Schrögmeier mit deren Geldern finanzieren zu lassen", sagt er.

© SZ vom 07.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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