Isen:Auf der Suche nach dem eigenen Stil

Isen: An der Motivation mangelt es nicht: (von links) Johannes Heller, Stefan Heller, Martina Baumann, Tom Grasser, Ludwig Staab und Christian Hecht.

An der Motivation mangelt es nicht: (von links) Johannes Heller, Stefan Heller, Martina Baumann, Tom Grasser, Ludwig Staab und Christian Hecht.

(Foto: Privat)

Die Musiker der Band Mad March haben sich nach und nach gefunden. Nach kleineren Auftritten wollen sie nun weiter nach oben. Ihr Vorbild sind die Pinklers

Von Franziska Hartmann, Isen

Es ist Dienstagabend, 19 Uhr. Im Nieselregen tritt die Isener Elf im Training Bälle gegen das Tor. Aus dem Freizeitheim dringen einzelne Gitarrenklänge und Schlagzeugrhythmen ins Freie. Drinnen, am Ende eines langen Ganges, hinter den Umkleidekabinen des Fußballvereins, liegt der Proberaum, in dem sich die Band "Mad March" einmal in der Woche trifft.

Das Zimmer lässt sich nicht von Millionen anderer Probenräume in ganz Deutschland, vielleicht sogar der ganzen Welt, unterscheiden. Neben Musikinstrumenten, Verstärkern, Boxen, Kabeln und Mikrofonen steht auch hier das obligatorische Cord-Sofa in den tarnfarbenen Grün- und Beigetönen der 1970-er Jahre sowie der gut gefüllte Bierkühlschrank in der Ecke. Es hängen bunte Plakate vergangener Konzerte und Aufführungen an den Wänden."Mad March", das sind Schlagzeuger Stefan Heller, die Gitarristen Tom Grasser und Ludwig Staab, Bassist Christian Hecht, Sängerin Martina Baumann sowie der Techniker Johannes Heller.

Schon vor fast zehn Jahren hatten Heller und Grasser die Idee, gemeinsam Musik zu machen. Damals war Heller allerdings noch nicht wirklich von der Qualität von Grassers Gitarrenspiel überzeugt, erzählt Tom Grasser schmunzelnd. "Nimm erst mal ein paar Gitarrenstunden", empfahl der Schlagzeuger seinem Freund - was dieser dann auch tat und dabei gleich Christian Hecht kennenlernte, den heutigen Bassisten von "Mad March".

Nach und nach kamen die anderen Bandmitglieder dazu, alle mehr oder weniger zufällig - zuletzt vor gut einem Jahr Sängerin Martina Baumann, nachdem die vorherige Sängerin aus der Band ausgeschieden war, und Ludwig Staab, den Techniker Johannes Heller mit den anderen Bandmitgliedern bekannt machte. Seitdem treten die fünf unter dem Namen "Mad March" auf. Woher der Name kommt? Wirklich erklären kann das keiner mehr so genau. Zunächst hieß die Band noch "On The Nice Tower" - in Anlehnung an Erdings Wahrzeichen, den Schönen Turm. Die erste Idee zur Namensänderung war "Mad March Monkey". Der Affe fiel schließlich weg und findet sich heute nur noch im Logo der Band wieder. Der heutige Bandname "Mad March" passt heute umso besser, da Sängerin Martina Baumann den Spitznamen March trägt.

Seit über einem Jahr nun probt die Band in der heutigen Zusammensetzung, kümmert sich intensiv um Werbung und Auftritte. "Klar wäre es leichter, wenn wir in Richtung Oktoberfest-Musik gehen würden. Aber das wollen wir nicht, das ist nicht unser Stil", da sind sich alle Bandmitglieder einig. Und so schlecht läuft es ja nicht: Schon zweimal spielte "Mad March" im Rockzelt des St. Wolfganger Dorffestes, sorgte für Stimmung beim Sonnwendfeuer des Burgrainer Burschenvereins und dem Waldfest der Isener KLJB. Daneben absolvierten die jungen Musiker einige Auftritte im privaten Bereich.

Im Programm hat "Mad March" Cover-Versionen so ziemlich aller Klassiker und großen Hits der Rockmusik - von Jennifer Rostock bis zu den Rolling Stones. Richtige Vorbilder haben die Musiker nicht. "Aber der Kellner Rul und seine Pinklers, die sind super", schwärmt Stefan Heller.

Und tatsächlich sind besagte "Pinklers" eine Isener Erfolgsgeschichte. Bereits seit den 1980-er Jahren rockt die Band um Sängerin Helma Zimmerer sich durch den Landkreis, noch immer in Originalbesetzung. "Das ist das Tolle an den Pinklers. Über so viele Jahre eine Gruppe zusammenzuhalten. Wahnsinn!", bestätigt Tom Grasser.

Auf dem Weg dahin ist den Musikern von "Mad March" erst einmal wichtig, ihren persönlichen Stil und einen eigenen Sound zu finden und sich musikalisch weiterzuentwickeln. Gerade haben die fünf ein Demotape aufgenommen, um sich offiziell bei Veranstaltungen wie dem Erdinger Sinnflut-Festival oder der "Nacht der blauen Wunder" bewerben zu können. Das nächste Projekt soll eine eigene Homepage sein. "So eine Band, das ist auch ziemlich viel Arbeit um die Musik herum", sagt Stefan Heller. "Aber man wird schnell besser und die Erfolge motivieren." Und das hört man, die Musiker haben sich aneinander gewöhnt, der Gesang wirkt sicherer, die Nummern haben Tempo, reißen mit.

"Und wenn wir irgendwann mal im Olympiastadion spielen, dann lassen wir uns alle das Bandlogo tätowieren", da sind sich die Bandmitglieder auf jeden Fall schon mal einig.

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