Inklusion:Besser verständlich

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Taufkirchener beschäftigen sich mit "Leichter Sprache"

20 Mitarbeiterinnen aus der Gemeindeverwaltung, den Kindergärten, dem Mehrgenerationenhaus, der offenen Behindertenarbeit und der Erwachsenenbildung haben in Taufkirchen an einer Fortbildung zum Thema "Leichte Sprache" teilgenommen. Ein inklusives Referentinnenteam der Caritas Augsburg führte die Teilnehmerinnen in die komplexe Thematik ein: Leichte Sprache versteht sich als Zusatz zur sogenannten "Standard"-Sprache. Sie zielt auf besonders leichte Verständlichkeit ab, wodurch meist benachteiligten Bevölkerungsgruppen, wie Menschen mit Lernschwierigkeiten oder auch Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund, der Zugang zu Information und Wissen überhaupt erst ermöglicht wird. Leichte Sprache ist so geschrieben, dass jeder den Text lesen und den Inhalt verstehen kann. Es geht unter anderem darum, einfachere Wörter zu verwenden und auf Fremdwörter zu verzichten. In Arbeitsgruppen wurden verschiedene Texte, wie zum Beispiel Elternbriefe, nach einem festgelegten Regelwerk in Leichte Sprache "übersetzt". Dass dies gar nicht so einfach ist, stellte sich schnell heraus, sagte Katharina Gaigl vom Mehrgenerationenhaus. Man verfalle schnell wieder in gewohnte Sprachmuster, bilde zu lange Sätze mit zu vielen Nebensätzen. Die Teilnehmer hätten beispielsweise gelernt, wenig Sonderzeichen zu verwenden. Außerdem sollte man mehr Absätze einfügen, weil das der besseren Lesbarkeit diene. Fragen im Text sollte man vermeiden, auch mit Fremdwörtern sollte man sparsam umgehen. "Man muss jedoch nicht alle schwierigen Begriffe herauslassen", erläuterte Gaigl, "aber man sollte sie erklären."

Das neue Wissen soll nun umgesetzt werden, wenn Kindergärten, Mehrgenerationenhaus oder der offenen Behindertenarbeit beispielsweise Schreiben an die Eltern verfassen. Auch dem Gemeinderat will man einen Grundlagentext vorstellen. Gaigl bedauerte lediglich, dass kein Vertreter der Schulen an der Weiterbildung teilgenommen habe. Sie hätten aus Zeitmangel abgesagt.

© SZ vom 02.12.2017 / TDR - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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