Info-Veranstaltung geplant:Front gegen Notzinger Weiherpläne

Bereits der vom Landkreis geplante Kreisjugendzeltplatz stößt auf Widerstand

Von Regina Bluhme, Oberding

Die Pläne des Landkreises für einen Kreisjugendzeltplatz am Notzinger Weiher schlagen hohe Wellen. Das einzig wirklich Konkrete ist bisher nur der Bauantrag für den Zeltplatz und die Sanitäranlagen. Alle weiteren Maßnahmen befinden sich laut Landratsamt noch in der Planungsphase - und da können die Bürger jetzt mitreden. Wie die Pressestelle mitteilt, wird es in den nächsten Wochen eine Informationsveranstaltung geben, bei der Ideen für ein Gesamtkonzept gesammelt werden sollen.

Das Landratsamt Erding betont, bisher sei "lediglich der Bauantrag für den Zeltplatz und Funktionsgebäude für Wasserwacht und sanitäre Einrichtungen gestellt worden". Ende Mai stand der Antrag auf der Tagesordnung im Gemeinderat Oberding, auf dessen Flur der Weiher liegt. Für alle weiteren Maßnahmen, heißt es weiter, "werden momentan lediglich erste Überlegungen angestrengt und es wurden noch keine konkreten Entscheidungen getroffen". Und weiter: "Selbstverständlich sollen für die genaueren Planungen alle Beteiligten, von der Gemeinde über Verbände und Organisationen, interessierte Bürger bis hin zum Landkreis mit einbezogen werden."

Die Infoveranstaltung dürfte spannend werden, denn es rührt sich Widerstand gegen die Pläne. Ursprünglich hatte das Landratsamt ein Gelände am Kronthaler Weiher im Auge. Nachdem es mit den erforderlichen Grundstücken nicht geklappt hatte, kam das landkreiseigene Areal am Notzinger Weiher zum Zug. Der entsprechende Antrag von Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) und der CSU-Fraktion wurde im November vergangenen Jahres im Ausschuss für Struktur, Verkehr und Umwelt einstimmig beschlossen.

Dann ging es auch schon los mit den Protesten: Weiher-Gäste kritisierten die Pläne heftig und verwiesen in Leserbriefen auf eine der letzten Ruheoasen im Landkreis, die ein benachbarter Jugendzeltplatz zerstören würde. Sogar eine kleine Interessensgemeinschaft wurde gegründet. Im März wurden Landrat Bayerstorfer 200 Protestunterschriften gegen die Pläne überreicht. Ein rein symbolischer Akt, aber immerhin. Zuvor hatte es im Dezember schon richtig Ärger gegeben, nachdem das Landratsamt in einer Hauruck-Aktion Bäume und Sträucher in dem Naturschutzgebiet hatte abholzen lassen.

Wie das Landratsamt in der Pressemitteilung betont, soll im Zuge der Planungen für den Zeltplatz auch das Gelände um den Notzinger Weiher "aufgewertet werden". Im Gespräch sind mehrere Einstiegshilfen, Stege, eine Insel und ein Naturlehrpfad. Diese Idee werde von Oberding unterstützt, schreibt das Landratsamt. Das stimmt - gegen die Aufwertung hat niemand etwas, beim Standort des Zeltplatzes gibt es aber schon unterschiedliche Meinungen. Die Entscheidung über den Bauantrag wurde in der Mai-Sitzung jedenfalls vertagt, stattdessen forderten die Räte, dass das Landratsamt die Verlegung des Zeltplatzes weiter nach Süden, weiter weg von der Ortschaft Notzing, prüfen solle.

Die Forderung aus Oberding nach einer Bürgerversammlung hat sich mit der Info-Veranstaltung erledigt.

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