Es ist wieder einmal eine Aufsehen erregende Zahl, die den Preisanstieg von Immobilien in der Münchner Region und speziell in Erding dokumentiert: Innerhalb eines halben Jahres sind die Kaufpreise für ein freistehendes Einfamilienhaus in Erding um 14,5 Prozent gestiegen - so stark wie in keiner anderen Kreisstadt rings um München. Der Preiszuwachs bezieht sich auf die Zeit zwischen Frühjahr und Herbst 2017. Das Marktforschungsinstitut des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) hat diese Zahl aus seiner aktuellen Erhebung herausdestilliert. Der nächst höhere Preisanstieg für freistehende Einfamilienhäuser wurde mit 11,8 Prozent in Ebersberg verzeichnet. Die hohen Preissteigerungen haben einen einfachen Grund: Erding und Ebersberg gehörten bislang zu den "günstigsten untersuchten Städten", das stellt Stephan Kippes fest, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts.
Auch im Fünf-Jahresvergleich von Herbst 2012 bis Herbst 2017 lässt sich erkennen, wie die Immobilienpreise nach oben gehen: in Erding um 52 und in Freising um 57 Prozent. Spitzenreiter ist in diesem Vergleich die Kreisstadt Dachau, wo man laut IVD für ein Einfamilienhaus um 73 Prozent höhere Preise innerhalb von fünf Jahren bekommen konnte. Weniger geschwinde nach oben gingen die Preise in Ebersberg (42 Prozent) und Fürstenfeldbruck (40) sowie in München selbst (48).
Einfamilienhäuser bildeten die "Endstation" für Umsteiger, die von Eigentumswohnungen oder von Reihenmittelhäusern auf diesen Typ wechselten, schreibt Kippes weiter. Der gute Wohnwert setze "eine villenähnlich bebaute Umgebung" voraus. Die Häuser böten eine gute Ausstattung, die Bausubstanz und der individuelle Stil sprächen für ein gehobenes Niveau. Die Wohnfläche betrage 150 Quadratmeter.