Im Taufkirchener Waldbad hat der Bademeister einen Flüchtling gerettet, der vom Fünf-Meter-Turm in das vier Meter tiefe Becken gesprungen ist. Der Mann konnte nicht schwimmen. Der Bademeister tauchte und holte den Mann aus dem Wasser.
Der Vorfall ereignete sich am Dienstag, 20. Juni. Bei dem Flüchtling handelte es sich um einen etwa 30 bis 35 alten Mann, der in Hallbergmoos untergebracht ist. Der diensthabende Bademeister, der aus Bescheidenheit nicht namentlich genannt werden will, sagte, es habe sich um einen Pakistaner gehandelt. Er sei mit einer Gruppe von fünf bis sechs Leuten unterwegs gewesen. Gegen 16 Uhr sei er auf den Sprungturm und von der Fünf-Meter-Rampe gesprungen. Danach sei er noch einmal kurz an die Wasseroberfläche gekommen, aber weil er keine richtigen Schwimmbewegungen gekonnt habe, sei er untergegangen wie ein Stein. Der Bademeister sagte, er sei ins Becken gesprungen und ihm hinterhergetaucht. Als er ihn erwischt habe, sei er bereits zwei Meter unter Wasser gewesen. "Ich habe ihn dann rausgezogen und am Beckenrand hingelegt." Der Mann sei nicht bewusstlos gewesen und habe sich relativ schnell erholt. "Der hat halt nach Luft geschnappt." Der Mann habe Deutsch verstanden, aber auf die Frage, warum er so einen Sprung riskiert habe, wenn er gar nicht schwimmen könne, habe er keine Antwort gegeben. Nicht auszuschließen ist jedoch, dass schwimmen für Flüchtlinge sehr leicht aussieht, weil es sogar einheimische Kinder beherrschen. Sie unterschätzen die Technik und probieren es einfach aus. Im Kronthaler Weiher wäre im vergangenen Jahr beinahe ein 22-jähriger Flüchtling ertrunken, wenn ihn die Wasserwacht nicht rechtzeitig gerettet hätte. Auch im Dorfener Freibad ist ein Fall bekannt, bei dem ein Flüchtling, der Nichtschwimmer ist, einfach ins Wasser gesprungen ist und gerettet werden musste. Allerdings sprang der Mann lediglich vom Beckenrand ins Schwimmerbecken, nicht von einem Fünf-Meter-Turm.
Im Taufkirchener Waldbad hat man bereits Schwimmkurse für Flüchtlinge gegeben, die in der Gemeinde untergebracht sind. Aus Hallbergmoos waren allerdings keine dabei.