Illegale Einschleusung:Flüchtlinge aus Lkw befreit

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Vier mutmaßliche Afghanen winken bei Bockhorn um Hilfe

Von Thomas Daller, Bockhorn

Vier Jugendliche und junge Männer im mutmaßlichen Alter von 14 bis 20 Jahren sind von Einsatzkräften der Polizei auf der B 388 in Bockhorn aus dem Laderaum eines türkischen Sattelzugs befreit worden. Die vier Personen gaben an, aus Afghanistan zu stammen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der illegalen Einschleusung von Ausländern.

Nach dem bisherigen Ermittlungsstand der Polizei wurden die beiden türkischen Sattelzüge, die hintereinander fuhren, am Mittwoch, 19. April, in Istanbul beladen und sollten von dort aus über Bulgarien, Serbien, Kroatien, Slowenien und Österreich Fracht nach Deutschland liefern. Nach Angaben der vier jungen Migranten sind sie dann am vergangenen Samstag in Serbien von einem unbekannten Schleuser und ohne Wissen der beiden türkischen Lkw-Fahrer, in den Laderaum des Sattelauflegers gesperrt und illegal über die Grenzen nach Deutschland eingeschleust worden.

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord sahen Autofahrer gegen 20.25 Uhr am Montag Abend Hände aus dem Laderaum des Transportfahrzeuges winken und verständigten über Notruf die Polizei. Mit zivilen und uniformierten Einsatzkräften hielten die Beamten aus Erding die beiden Fahrzeuge in Bockhorn an. In einem der beiden Sattelauflieger fanden sie die vier jungen Männer, die sich in einem geschwächten und dehydrierten Zustand befanden. Sie wurden sofort mit einem Rettungswagen in das Klinikum Erding gebracht. Die Migranten wurden im Krankenhaus versorgt und anschließend wieder der Polizei übergeben. Bislang kann sich die Polizei bei der Herkunft der Migranten nur auf deren mündliche Aussagen stützen; Ausweispapiere konnten sie nicht vorlegen. Ihre Identität wird derzeit geprüft. Die Kriminalpolizei hat eine erkennungsdienstliche Behandlung eingeleitet und die Fingerabdrücke der vier jungen Männer genommen. Nach Abschluss dieser Maßnahme sollen das Jugendamt und das Ausländeramt eingeschaltet werden, teilte die Pressestelle des Polizeipräsidiums mit.

© SZ vom 26.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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