Hunde in Erding:Sicherer Auslauf

Die Erdinger Hundebesitzer fordern eine Hundewiese und gründen dafür einen eigenen Verein

Von Christoph Schlenker, Erding

Es lebe sich nicht schlecht mit Hund in Erding, das sagen die Hundebesitzer der Stadt. Aber ein großes Manko gibt es: Es ist nicht allzu einfach für die Herrchen, ihren Tieren den nötigen Auslauf zu gönnen. Seit 2002 müssen Hunde im Erdinger Stadtpark angeleint werden, das gilt auch für das Gebiet rund um den Kronthaler Weiher. Im restlichen Stadtgebiet müssen mindestens 50 Zentimeter große Hunde sowie Kampfhunde angeleint bleiben. Damit ist es für Hundehalter kaum möglich, die Vierbeiner im Grünen frei laufen zulassen.

Deshalb wollen sich einige Hundebesitzer aus Erding nun für eine Freilauffläche für Hunde einsetzen. Anfang September beschlossen etwa 15 Hundefreunde, dass sie ihre Interessen künftig in Form eines Vereins vertreten wollen. Noch ist der Verein nicht gegründet, auch ein Name steht noch nicht fest. Die Planung neige sich aber langsam dem Ende zu, sagt Erika Schütz, ein Mitglied der Interessengemeinschaft. Gerade arbeiten die Mitglieder an der Satzung des Vereins. Durch den, so hoffen die Mitglieder, könne man versicherungstechnischen und rechtlichen Aspekten leichter begegnen und besser gemeinsam arbeiten. Und nicht zuletzt sollen so auch andere Hundebesitzer angesprochen werden, die sich engagieren wollen. Interessierte können schon jetzt über einen Internet-Blog Kontakt mit der Gruppe aufnehmen; unter der Adresse hw-ed.blogspot.de informiert die Interessensgemeinschaft über den Stand der Freilauffläche.

Erika Schütz sagt, es sei sehr wichtig, dass Hunde richtig ausgelastet seien. Auf einem eingezäunten Areal sei das der Fall, dort könne man auch traumatisierten oder sehr ängstlichen Hunden gefahrlos besseren Auslauf und sozialen Kontakt bieten. Die Gruppe hat bereits mit Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen - und zeigt sich optimistisch. Aber auch ohne die erhoffte Unterstützung der Stadt will die Gemeinschaft weitermachen und versuchen, die Hundewiese zu etablieren. "Wir sind zu allem bereit", sagt Schütz halb im Scherz. Ideal wäre eine große, eingezäunte Wiese am Wasser, mit ein wenig Schatten. Die neue Freilauffläche soll dann ein Ort für "gemütliches gemeinsames Miteinander", für "Spiel und Spaß für Mensch und Hund" werden, unabhängig von Rasse oder Zucht, teilt die Gruppe mit. Dort sollen die Tiere dann auch das, was sie in der Hundeschule gelernt haben, in einem geschützten Raum zusammen mit dem Halter vertiefen oder wiederholen können. Mittelpunkt der Gruppe sollen stets die Hunde sein, heißt es. Zwar gibt es bereits eine Art Hundewiese hinter der Eissporthalle in Erding, sie ist jedoch nicht eingezäunt. Zudem handelt es sich dort um eine landwirtschaftlich genutzte Fläche und keine offizielle Einrichtung der Stadt, weshalb der Status der Wiese unklar ist. Zwar gehöre ein kleiner Teil der Stadt Erding selbst, der Rest seien jedoch verschiedene, von einem Landwirt gepachtete Grundstücke, informiert das Liegenschaftsamt der Stadt Erding. Besonders morgens und nachmittags ist die Wiese gut besucht. Aufgrund der Nähe zu größeren Feldern fürchtet Erika Schütz aber Wild, das plötzlich auftauchen und den Jagdtrieb der unangeleinten Tiere wecken könnte. Während des Herbstfestes ist die Wiese für Hundehalter und die Tiere gar nicht zugänglich.

Probleme mit Hunden gibt es nur wenige in Erding. Durchschnittlich zehn Anzeigen registriert das Ordnungsamt jährlich, etwa wegen nicht angeleinter, streunender oder beißender Tiere. In Erding sind derzeit 1354 Hunde offiziell angemeldet. Das sind 126 mehr als im Vorjahr und 196 mehr als vor drei Jahren.

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