Hochwasser:Trinkberger informiert

Alternativen zum Hochwasserschutz werden präsentiert

Von Mathias Weber, Erding

Helmut Trinkberger, Naturschutzbeirat im Landratsamt Erding und ehemaliger ÖDP-Stadtrat, hat im vergangenen Jahr mit seinen eigenen Vorschlägen zu einem Hochwasserschutz entlang der Sempt für Aufsehen gesorgt. Er plädiert für einen natürlichen Hochwasserschutz und lehnt die Vorschläge des Münchner Wasserwirtschaftsamtes ab. Das plant derzeit ein Hochwasserrückhaltebecken im Bereich Niederwörth sowie kleinere lineare Maßnahmen im Erdinger Stadtgebiet. So etwas brauche es aber nicht, glaubt Trinkberger. Er meint, dass es möglich sei, Gewässer vor Erding so zu renaturieren, dass es zu einem natürlich Hochwasserschutz kommen kann. Flüsse und Bäche sollen wieder aufgeweitet werden, Flutmulden geschaffen, verlandete Gräben und Altwässer geöffnet und so wieder möglichst viel Rückstauraum für Hochwasser geschaffen werden. Für seine Vorschläge bekam Trinkberger bei einer Infoveranstaltung im vergangenen Jahr in Altenerding viel Applaus.

Jetzt hat Trinkberger seine Vorschläge verfeinert und will sie der Bevölkerung präsentieren. Das soll im Rahmen der ÖDP-Jahresversammlung am Montag, 23. Januar im Mayr-Wirt in Erding passieren, um 19.30 Uhr geht es los. Trinkberger sagt, dass er die Pläne zwar mit den Verantwortlichen besprochen habe - vom Oberbürgermeister bis zur Leitung des Wasserwirtschaftsamtes; aber sie seien doch seine privaten Vorschläge. Auch Sylva Orlamünde, die das Wasserwirtschaftsamt leitet, bestätigt, dass lange Gespräche mit Trinkberger stattgefunden haben. Orlamünde und andere Amtsvertreter hatten sich immer wieder kritisch über Trinkbergers Vorschläge geäußert; den Hochwasserschutz, den das Amt garantieren müsse, könne man nicht durch Trinkbergers Maßnahmen herstellen. Auch finanzielle sei das nicht darstellbar. Im Planfeststellungsverfahren würden sie nie durchkommen.

Amtsleiterin Orlamünde sagt zudem, dass Trinkberger keine offizielle Funktion ausüben wird. Zwischenzeitlich war angedacht, dass er eine Art Vermittlerrolle in der hitzigen Diskussion um den Hochwasserschutz einnehmen könnte. Trinkberger sieht sich aber aus persönlichen Gründen dazu nicht in der Lage. Orlamünde sagt, dass, obwohl es solche Kümmerer-Konzepte durchaus gäbe und auch erwünscht seien, in diesem Fall das Amt eine solche Personalie nicht stemmen könnte.

Aus München gibt es allerdings eine andere Personalie zu vermelden: Josef Höschl hat die Leitung der Erdinger Abteilung im Wasserwirtschaftsamt abgegeben, er ist zur Regierung von Oberbayern gewechselt. An seine Stelle rückt Gabriele März, die zuvor die Leitung der Abteilung für den Landkreis Dachau inne hatte.

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