Große Pläne:Viel in Bewegung

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Bei der Oberdinger Bürgerversammlung präsentiert Rathauschef Bernhard Mücke (CSU), was er für die kommenden Jahre für denkbar hält: ein neues Rathaus, eine neue Schule und ein neues Kinderhaus

Von Regina bluhme, Oberding

Knapp fünfzig Besucher und einige leere Tische bei der Bürgerversammlung im Oberdinger Bürgerhaus - da hätte sich Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) das neue Headset glatt sparen können. Aber Geld ist ja genug da, wie die Zuhörer erfuhren. Circa 30 Millionen an Gewerbesteuer werden heuer in die Kasse der Gemeinde gespült, und das bei einem Schuldenstand von Null. Große Kritik aus den Reihen der Zuhörerschaft kam nicht. Geärgert hat sich vielmehr die Verwaltung, und zwar über einige Baufirmen.

"Eine Katastrophe", so bezeichnete Bürgermeister Bernhard Mücke zum Beispiel die Bauarbeiten für die Nahwärmeversorgung in der Oberdinger Ortschaft Schwaig. "Mehr als unzufrieden" sei die Gemeinde mit der beauftragten Firma und den Subunternehmen. Er könne den Ärger der Anwohner verstehen, "wenn sie tagelang nicht in ihre Einfahren können und vor Ort aber nicht gearbeitet wird", betonte Mücke. "Ich kann mich nur ehrlich entschuldigen." Er hoffe, dass nun nach mehrmonatige Verzögerung die Maßnahme Ende November beendet sei. Ein Anwalt sei mittlerweile eingeschaltet worden.

Auch beim Bau der Dreifachturnhalle beim Schulzentrum lief nicht alles glatt, erfuhren die Zuhörer. "Viele haben wirklich korrekt gearbeitet, aber einige Firmen haben uns hängen lassen", sagte der Bürgermeister. So sei es zu Verzögerungen gekommen. "Im Moment schaut es aber gut aus." Wenn nichts mehr dazwischen komme, werde die Halle bis Ende des Jahres fertig. Bereits in Betrieb ist die Photovoltaikanlage auf dem Dach, die Strom für das gesamte Schulzentrum liefere.

In Zusammenarbeit mit dem E-Werk Schweiger aus Schwaig soll ein Netz von elektrischen Ladesäulen im Gemeindebereich errichtet werden, kündigte Mücke an. In Oberding ist eine nichtöffentliche Station in der Tiefgarage am Schulzentrum geplant sowie eine öffentliche Doppelladestation im Bereich der neuen Sporthalle. In Schwaig soll am Dorfplatz eine Doppelladesäule errichtet werden.

Im kommenden Jahr werden die Planungen für die Grund- und Mittelschule präsentiert, und schon länger wird in Oberding über ein neues Rathaus nachgedacht. "Irgendwann wird wohl auch mal in ein neues Kinderhaus in Oberding notwendig werden", so Mücke. Wie die EU-Vorschriften für ein Einheimischenmodelle umgesetzt werden können, darüber mache sich die Verwaltung gerade Gedanken. Sobald ein Konzept stehe, werde es im Gemeinderat präsentiert, informierte Mücke.

So richtig schnell geht es nicht voran mit den insgesamt sieben Hotspots, die Oberding in seinem Gemeindebereich einrichten will. Für die Standorte am Rathaus Oberding und am Bürgerhaus Oberding gibt es einen staatlichen Zuschuss von je 2500 Euro. Allerdings warte die Gemeinde schon ein Jahr auf den Anschluss, räumte Mücke ein. Nun hofft er, dass es zumindest am Rathaus noch vor Weihnachten klappt.

Ein Thema, das Oberding schon lange beschäftigt, sind die Parkprobleme in der gesamten Gemeinde. "Am schlimmsten ist es in Schwaig", sagte Mücke. Die Anwohner beschwerten sich über die vielen Fremdparker. "Wir sind gerade dabei, ein Konzept aufzustellen", wie dies aussehen soll, verriet er an dem Abend nicht. Dafür hatte ein Besucher einen Vorschlag: Es wäre schon geholfen, wenn der Bürgermeister im Amtsblatt an alle Garagenbesitzer appellieren würde, "dass sie ihre Autos auch da drin abstellen". Er habe festgestellt, dass die meisten Garagen "mit Schränken oder Gartengrills" vollgestellt seien. Er könne gerne im Amtsblatt einen Hinweis geben, antwortete Mücke. "Aber ich glaube nicht, dass das was fruchtet."

© SZ vom 02.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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