Grafing:400 000 Euro Schaden bei Brand

Ursache des Feuers auf Bauernhof bei Grafing ist noch unklar

Von Barbara Mooser, Grafing

Noch zwei Tage später liegen Rauchschwaden und ein stechender Brandgeruch über den Ruinen. Neuschnee bedeckt das, was einmal ein stolzer Bauernhof gewesen ist. Von der Scheune des Anwesens in Gasteig bei Grafing (Landkreis Ebersberg) ist nur ein Haufen Trümmer geblieben. Mit großem Engagement konnten die Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Nacht von Freitag auf Samstag das Wohnhaus retten. "Wir haben zwischenzeitlich gedacht, wir müssen es auch aufgeben", sagt Einsatzleiter Josef Wurm von der Grafinger Feuerwehr. An einen Brand wie diesen kann er sich schon lange nicht mehr erinnern, 400 000 Euro beträgt ersten Schätzungen der Polizei zufolge der Sachschaden. Ungeklärt ist die Brandursache. Die Brandermittler der Kriminalpolizei Erding konnten bisher aus Sicherheitsgründen die qualmenden Reste des Hofes nicht unter die Lupe nehmen, das soll am Montag geschehen, wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord erläutert.

Auch bei der Feuerwehr hat man keine These, wie es zu dem Feuer gekommen sein könnte. Die Scheune habe bereits lichterloh gebrannt, als man in Gasteig angekommen sei, erzählt Josef Wurm. Schon von weitem war am Freitag kurz vor 23 Uhr der Feuerschein zu sehen. Nachbarn und Autofahrer hatten mehrere Alarmmeldungen abgesetzt. Bewohnt war das Haus, das etwas außerhalb des Ortsteils Gasteig an der Straße liegt, zum Zeitpunkt des Brandes nicht; große Beunruhigung lösten zunächst unter den ersten Atemschutztruppen aber Fundstücke in der Scheune aus: Schlafsäcke ließen befürchten, dass dort möglicherweise Menschen übernachtet hatten. Diese Sorge habe sich aber als unbegründet herausgestellt, so Wurm. Es habe sich um Ausrüstungsgegenstände der Pfadfinder gehandelt, die dort gelagert worden seien. Außerdem war die Scheune voller Strohballen, was dem Feuer besonders viel Nahrung gab.

Schwierig gestalteten sich die Löscharbeiten, weil der nahe gelegene Hydrant laut Wurm nicht ausreichend Wasser hergab. Daher waren die Einsatzkräfte gezwungen, aus einem etwa 500 Meter entfernten Graben das Wasser heraufzupumpen. Temperaturen deutlich unter Null erschwerten die Löscharbeiten weiter, in den frühen Morgenstunden seien auch einige Schläuche eingefroren. Die Scheune brannte vollkommen nieder, am Wohnhaus wurde der Dachstuhl stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in den Samstagvormittag hinein, mit einem Bagger wurden die Glutnester frei gelegt. Die Feuerwehrleute wurden vom BRK mit heißem Tee und Suppe versorgt. Die Kriminalpolizei Erding hat die Ermittlungen aufgenommen und nimmt Hinweise unter Telefon 08122/968-0 entgegen. Der Brandort ist wegen Einsturzgefahr nicht begehbar.

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