Giggenhauser Straße in Freising:Oben wohnen, unten parken

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Das Studentenwerk baut ein neues Wohnheim mit 119 Plätzen

Von Gudrun Regelein, Freising

Bis die Studenten in ihr neues Domizil an der Giggenhauser Straße einziehen können, wird noch einige Zeit vergehen. Aber jetzt konnte mit zahlreichen Gästen schon Richtfest für das Wohnheim "Weihenstephan" des Studentenwerks München mit 119 Plätzen gefeiert werden. Zum Wintersemester 2019/2020 soll der dreigeschossige Neubau mit 107 Einzelappartements und zwölf Plätzen in Wohngemeinschaften fertig sein.

Sie sei froh, dass das ökonomisch und ökologisch sinnvolle Konzept des Architekturbüros "03 Architekten" und der Landschaftsarchitekten von Realgrün den Realisierungswettbewerb gewonnen habe und nun umgesetzt werde, sagte Ursula Wurzer-Faßnacht, Geschäftsführerin des Studentenwerks. Der Entwurf habe durch die Einbettung in die bereits bestehende Wohnanlage auf dem 2,7 Hektar großen Areal an der Wippenhauser Straße die Jury überzeugt: "Der Clou an diesem Neubau ist, dass er direkt über dem vorhandenen Parkplatz errichtet wird, so dass die Stellflächen erhalten bleiben und kein zusätzlicher Baugrund benötigt wird", sagte Wurzer-Faßnacht. Etwa 5,7 Millionen Euro an Zuschüssen erhält das Studentenwerk für den ersten Bauabschnitt vom bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. Die Gesamtkosten liegen bei etwa 14 Millionen Euro, etwa 4,6 Millionen bringt das Studentenwerk an Eigenmitteln ein. Der geplante zweite Bauabschnitt werde dann voraussichtlich 22 Millionen Euro kosten, kündigte Wurzer-Faßnacht an.

An der Giggenhauser Straße befinden sich bereits zwei der insgesamt vier Freisinger Wohnanlagen des Studentenwerks. Nach Fertigstellung des Neubaus und der darauf folgenden Sanierung im zweiten Abschnitt kann das Werk zukünftig etwa 1100 Wohnplätze anbieten, das entspricht einer Versorgungsquote von etwa zwölf Prozent. "Wir investieren kräftig in diesen Standort", betonte die Geschäftsführerin. Freising sei als Universitätsstadt beliebt, das Angebot an bezahlbarem Wohnraum für Studenten müsse gerade auch in einer Zeit, in der die Internationalisierung der Hochschullandschaft zunehme, wachsen.

Ein Studium in Bayern sei beliebt, sagte Bayerns neuer Baustaatssekretär Josef Zellmeier. Die Zahl der Studierenden habe sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Knapp 390 000 Studenten waren im vergangenen Wintersemester an den bayerischen Hochschulen eingeschrieben, etwa 9000 in Freising. "Der Wohnungsbau muss angeschoben werden, mit staatlicher Unterstützung", so Zellmeier. Alleine in diesem Jahr investiere der Freistaat 32,5 Millionen Euro in Wohnraum für Studenten.

Die beiden Hochschulen und die Einrichtungen in Weihenstephan seien ein wichtiger Teil der Stadt und des Landkreises, sagte Landrat Josef Hauner. "Und wir sind in besonderem Maße stolz, dass Freisings Name dadurch positiv besetzt in alle Welt hinausgetragen wird." Die Boomregion, in der sich Freising befindet, bringe zwar viele Vorteile. Aber eben auch Nachteile, wie den Verkehr oder einen nahezu leeren Wohnungsmarkt. Zwar werde viel gebaut, "aber bei bezahlbarem Wohnraum haben wir ein Problem". Der Neubau und die dadurch entstehenden Kapazitäten seien ein großer Meilenstein, um Linderung zu verschaffen, betonte OB Tobias Eschenbacher. Das neue Wohnheim ermögliche ein in sich geschlossenes Wohnen, "es ist hervorragend gelungen - auch hinsichtlich der städtebaulichen Qualität".

© SZ vom 27.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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