Gespräch vereinbart:Viele Fragen an die Präsidentin

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Straftäter im Flüchtlingsheim im Fokus von Politik und einer Petition

Von Regina Bluhme, Oberding

Die Unterbringung eines Intensivtäters in der Flüchtlingsunterkunft Aufkirchen sorgt in Oberding weiter für Aufregung. Bürgermeister Bernhard Mücke (CSU) übt auf der Homepage der Gemeinde harte Kritik an der Entscheidung der Regierung von Oberbayern. Am Freitag ist ein Gespräch mit Regierungspräsidentin Maria Els vereinbart. Mittlerweile läuft eine Online-Petition, in der die sofortige Abschiebung des wegen eines Sexualdelikts verurteilten Mannes gefordert wird. Stand Mittwoch Nachmittag hatten bereits über 2000 Unterstützer unterschrieben.

Der Senegalese hat eine Haftstrafe von drei Jahren und fünf Monaten vollständig verbüßt und darf nicht mit Frauen in einer Anlage wohnen. Zudem muss er eine elektronische Fußfessel tragen und darf die Unterkunft nach 22 Uhr nicht verlassen. Seit vergangenen Freitag lebt der Asylbewerber in Aufkirchen, wenige Tage zuvor waren die vier Familien der Unterkunft nach München verlegt worden. Aktuell sind in Aufkirchen 90 Männer untergebracht.

"Wir fordern die sofortige Abschiebung des Täters", heißt es in der Petition, die eine Bewohnerin von Oberding vor sechs Tagen ins Netz gestellt hat. Fußfessel und aufgestockter Sicherheitsdienst könnten weitere Taten des Senegalesen nicht verhindern, ist sie überzeugt. "Wir haben Bedenken, dass wir künftig unsere Kinder nicht mehr allein auf der Straße oder in den Parks spielen lassen können." Oder die Wege zu Schulen und Kindergärten nicht mehr sicher seien. Zudem werde der "Zuzug in unsere Region deutlich unattraktiver durch solche Entscheidungen", die letztendlich den Wohlstand gefährdeten.

"Desaströs" nennt Bürgermeister Mücke die Kommunikation der Regierung. Die Anweisung sei für die Gemeinde und den örtlichen Helferkreis "völlig unerwartet und ohne weitere Erklärungen" erfolgt. Weiterhin unklar sei die Frage, nach welchen Kriterien sich die Regierung für den Standort Aufkirchen entschieden habe. Auch das werde am Freitag ein Thema sein. Der Helferkreis werde weiter arbeiten, kündigt Mücke an

© SZ vom 24.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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