Gespräch:Aus drei mach eins

Gespräch: Helma Wenzl wünscht sich mehr Platz am AFG.

Helma Wenzl wünscht sich mehr Platz am AFG.

(Foto: privat)

Sporteln in den Turnhallen des Anne-Frank-Gymnasiums macht immer weniger Spaß: Die Gebäude sind in einem schlechten baulichen Zustand. Rektorin Helma Wenzl hofft daher auf einen Neubau

interview Von Mathias Weber, Erding

Neue Lösungen wünscht sich die CSU im Erdinger Kreistag für das Anne-Frank-Gymnasium: Weil die drei Turnhallen der Schule bis zu 60 Jahre alt sind und kaum mehr zu sanieren, soll der Landkreis als Sachaufwandsträger eine neue Dreifachturnhalle bauen. Keine Überraschung: Die Schulleiterin Helga Wenzl freut sich über den Vorschlag.

Frau Wenzl, wurden Sie über die Pläne der CSU im Vorfeld informiert?

Helma Wenzl: Dass es Probleme mit unseren Turnhallen gibt, ist kein Geheimnis. Wir sind ja immer wieder in Kontakt mit unserem Sachaufwandsträger, dem Landkreis und der dortigen Liegenschaftsabteilung, weil bei uns ja ständig saniert wird.

Wie hoch ist der Sanierungsbedarf an den Turnhallen?

Der Turnhallentrakt weist an verschiedenen Stellen baufällige Substanz auf. Das Dach ist zum Beispiel an mehreren Stellen undicht und muss immer wieder ausgebessert werden. Und auch von unten kommt das Wasser: In einer Turnhalle dringt Wasser ein, und niemand weiß, warum - obwohl schon aufwendige Untersuchungen durchgeführt wurden. In dieser Turnhalle sind deswegen auch die Bodengeräte nicht zu nutzen. Außerdem fehlt es überall an Stauraum, die Räume reichen grundsätzlich nicht für unseren Bedarf aus. In der Regel müssen ein oder mehrere Klassen für den Sportunterricht in die Realschule rüber, und das zieht wiederum Probleme mit den Stundenplan nach sich.

Und der Bedarf wird weiter steigen, heißt es in dem Antrag.

Seit diesem Jahr bieten wir zwei gebundene Ganztagesklassen an, die wollen am Nachmittag auch die Hallen nutzen. Nächstes Jahr wird es wohl auch wieder eine solche Klasse geben.

Wie kann nun eine Lösung des Platzproblems aussehen?

Denkbar wäre eine neue Dreifachturnhalle, die flexibel zu nutzen wäre. Unter Umständen wäre auch eine vierte Halle vorstellbar, das würde uns entlasten. Die könnten dann wie jetzt auch Vereine aus Erding nutzen.

Bei der CSU heißt es auch, man könnte im Zuge eines Neubaus der Turnhalle zusätzlichen Platz für Klassenräume schaffen - auf dem Dach.

Wenn das ginge, wäre das eine tolle Möglichkeit, zwei Probleme in den Griff zu bekommen: Eine neue Turnhalle und mehr Platz für den Unterricht insgesamt. Als ältestes Gymnasium in Erding fehlen uns einfach moderne Räumlichkeiten. Für die gebundene Ganztagesklassen gibt es zum Beispiel pro Klasse keinen zweiten Raum, so genannte Differenzierungs- und Ruheräume, in den sich Schüler zurückziehen können. So ein Raum ist pro Ganztagesklasse von der Regierung von Oberbayern vorgesehen. Auch gibt es für den Ganztagesunterricht keine Mensa, die Schüler speisen derzeit in einem provisorisch durch Pflanzen abgetrennten Bereich der Aula, die ja ohnehin als Multifunktionsraum genutzt wird. Und nach wie vor müssen sich knapp 1000 Schüler nur zwei PC-Räume teilen. Man bräuchte zudem einen dritten IT- Raum und einen Raum für moderne Medien, ein Pendant zur Bibliothek.

Viele Wünsche sind das?

Das sind keine Luxusideen, das sind Anforderungen, die Schulen für einen zeitgemäßen Unterricht erfüllen sollten.

Wie geht es jetzt weiter?

Wir werden auch weiter in Kontakt mit dem Sachaufwandsträger sein. Zunächst freue ich mich, dass die Kreis-CSU sich für unsere Probleme interessiert. Nun wird man darüber reden müssen, ob die Ideen architektonisch zu verwirklichen sind. Und auch wie es mit den Kosten aussieht, ist ja noch nicht absehbar.

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