Gemeinderat:Hallbergmoos entzerrt Hortsituation

Gemeinderat: 150 Grundschulkinder werden im September im Hort Ecksteinhaus untergebracht, damit ist alles ausgereizt, was an Platz da ist.

150 Grundschulkinder werden im September im Hort Ecksteinhaus untergebracht, damit ist alles ausgereizt, was an Platz da ist.

(Foto: Marco Einfeldt)

Die beiden bestehenden Einrichtungen sind überlastet - als Zwischenlösung plant die Gemeinde nun einen provisorischen Bau mit 75 Plätzen auf der Ostseite der Mittelschule

Von Alexandra Vettori, Hallbergmoos

Die Situation bei den Hallbergmooser Horten ist angespannt. In den beiden bestehenden Einrichtungen sind mit einer Sonderbetriebserlaubnis vorübergehend je 150 Kinder untergebracht. Der Träger, das Bayerische Rote Kreuz, hat appelliert, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Die Enge sei sowohl für das Personal als auch die Kinder belastend. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat deshalb eine Interimslösung beschlossen. Auf der Ostseite der Mittelschule soll ein provisorischer Bau entstehen, in dem drei Hortgruppen mit insgesamt 75 Kindern Platz finden. Seinen endgültigen Standort wird ein neuer Hort dann in der geplanten zweiten Grundschule finden.

Eigentlich wollte das Rathaus auch gleich noch 25 Kindergartenplätze schaffen, die aber können in einem geplanten Anbau am Kindergarten Wolkenschlösschen unterkommen. Bis der Bau voraussichtlich 2019 fertig ist, können 25 Kindergartenkinder in der Krippe Spatzennest unterkommen. Die Regierung hat diesem Plan unter der Voraussetzung zugestimmt, dass keine Krippenanmeldungen wegen der Kindergartenkinder abgelehnt werden müssen. Bis jetzt gebe es keinen gesetzlichen Anspruch auf einen Hortplatz, betonte Bürgermeister Harald Reents (CSU), nichtsdestotrotz versuche man alles, damit die Kinder unterkommen. "Bis dahin aber müssen alle, auch die Eltern, die Zähne zusammen beißen", so Reents. Er geht aber davon aus, dass der Hort-Engpass bis zum Jahreswechsel beendet ist.

Die Bedarfsplanung für den Hort geht für September 2018/2019 von folgenden Zahlen aus: 290 Plätze werden für Kinder der ersten vier Klassen benötigt, für Fünftklässler 28 Plätze. In den insgesamt 318 Plätzen sind aber 58 enthalten, die für zu erwartende Zuzügler eingerechnet wurden. Sicher vorhanden sind im September 2018 260 Plätze in den Horten Meilenstein- und Ecksteinhaus, plus weitere 25 im Ecksteinhaus bei einer Verlängerung der Betriebserlaubnis durch das Landratsamt bis zur Eröffnung des Interimshortes. Eine Anfrage beim Landratsamt Freising wurde gestellt, in Hallbergmoos geht man von einer Genehmigung aus, womit im Herbst 285 Plätze zur Verfügung stehen. Hält sich der Zuzug in Grenzen, könnte es also eine Punktlandung werden.

Wie der Übergangshort neben der Mittelschule aussehen wird, steht noch nicht fest. Ob es ein Container, eine Modul- oder eine Holzständerbauweise wird, diese Entscheidung fällt in den nächsten Monaten, bei der März-Sitzung sollen dem Gemeinderat detaillierte Kosten und Pläne vorgestellt werden. Bis jetzt geht man von zwei bis drei Millionen Euro für die Interimslösung aus.

Für leichte Irritationen im Hallbergmooser Gemeinderat sorgten die Pläne, wonach künftig bei der Vergabe von Hortplätzen vorwiegend Erst- bis Drittklässler zum Zuge kommen sollen, Viertklässler dagegen nur, wenn noch Plätze frei sind. "Heißt das, dass ein Viertklässler dann plötzlich auf der Straße steht?", wollte SPD-Gemeinderat Stefan Kronner wissen. Sigrid Schwirtz, im Rathaus zuständig für die Kindertageseinrichtungen, konnte ihn aber beruhigen. Diese Regelung betreffe nur Neuanmeldungen.

Kinder, die bereits einen Hort besuchten, würden selbstverständlich weiter betreut, auch in den vierten Klassen. "Alle bestehenden Verträge bleiben unangetastet", so Schwirtz.

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