Freisinger Diözesanmuseum:Erzbistum gegen neue Pläne für Oktogon

Erstmals hat sich jetzt auch das Erzbistum München und Freising zum Thema Erhalt oder Abriss des Oktogons am Freisinger Domberg geäußert. Die Pläne für die Sanierung und den Umbau des Freisinger Diözesanmuseums sehen vor, dass der Erker abgerissen werden soll. "Wenn er jetzt aber doch bleibt, dann waren eineinhalb Jahre Planungszeit völlig umsonst, wir müssen dann wieder ganz von vorne anfangen", sagte Bernhard Kellner, Leiter der Pressestelle des Erzbistums. Und weiter: "Wir bekommen ein Riesenproblem, wenn der Erker bleibt, das pulverisiert die gesamte Planung".

Die sehe vor, dass das neue Diözesanmuseum ein offenes, transparentes Haus werden soll. "Das ist eine Vision für Freising mit hoher Lebensqualität." Mit dem Erhalt des Erkers werde das schwierig. Beispielsweise könnte die Westterrasse mit der geplanten Gastronomie nicht wie geplant umgesetzt werden. Auch beim Brandschutz müsse neu gedacht werden. "Das Brandschutzgutachten sieht den Abriss des Erkers vor", sagte Kellner. Sei das nicht der Fall, müssten die Rettungs- und Fluchtwege völlig neu konzipiert werden ebenso wie die Vorhalteräume für das Löschwasser und es müsse möglicherweise auch die Zahl der Gebäudenutzer reduziert werden. All das koste Zeit und vor allem viel Geld - und die Freisinger müsste noch länger auf ihr neues Diözesanmuseum warten. Der Wissenschaftsausschuss des Landtags will am Montag zu einem Ortstermin nach Freising kommen. Am Mittwoch will er über die Petition für den Erhalt des Oktogons abstimmen, bevor in der darauffolgenden Woche der Stadtrat über den Bauantrag der Erzdiözese zur Sanierung diskutiert.

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