Freising:Tore zu den Bierkellern gehen auf

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Von Laura Caspari, Freising

Unter dem Veitsberg, dem östlichen Ausläufer des Weihenstephaner Bergs, erstrecken sich die mächtigen Kellergewölbe. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach und nach von einzelnen Freisinger Brauereien angelegt, um dort das Sommerbier in geeigneter Weise lagern zu können, sind die "Sporrerkeller" Zeugen alter Freisinger Braukultur. Der Bau der Keller wurde nötig, weil die bisherigen Sommerkeller innerhalb der Stadt für die Brauereinen zu klein geworden waren. Am Sonntag, 11. September, können die Keller von 11 bis 16 Uhr bei Führungen jeweils zur vollen Stunde besichtigt werden, Treffpunkt ist die Ecke Vöttinger Straße/Weihenstephaner Straße.

Die Aktion in den Sporrerkellern ist nur eine von zahlreichen Veranstaltungen, die in der Stadt Freising am "Tag des offenen Denkmals" angeboten werden. Jedes Jahr öffnen am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätte ihre Pforten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind. Ein guter Tag also für Architektur- und Geschichtsliebhaber. Unter dem Motto "Gemeinsam Denkmale erhalten" soll die Bevölkerung so auch dieses Jahr wieder auf die Bedeutung von kulturellem Erbe aufmerksam gemacht und bei möglichst vielen Interesse für die Denkmalpflege geweckt werden.

Neben den Bierkellern unter dem Veitsberg, auf dem der Lindenkeller steht, bietet die Stadt Freising noch drei weitere Attraktionen an. Das "Uth-Haus" an der Fischergasse ist ein ehemaliges Handwerkerhaus, das in seinem Kern wohl aus dem 16. Jahrhundert stammt. Nach seinem Bau wurden an dem Gebäude in den vergangenen Jahrhunderten allerdings mehrmals Änderungen vorgenommen. Um 14 Uhr findet eine Führung durch das Uth-Haus statt, Treffpunkt ist die Fischergasse 2.

Der Fürstengang auf dem Domberg verbindet die fürstbischöfliche Residenz an der Stiftskirche St. Johannes vorbei zum Freisinger Dom. Das Innere des 1682 zur Amtszeit von Fürstbischof Albrecht Sigismund errichteten Gangs ist mit zwei Bildfolgen geschmückt. Führungen finden um 13 und 16 Uhr statt, Treffpunkt ist am Domberg 29. Auch die Dauerausstellung "Archäologie im Landkreis Freising" an der Landshuter Straße 31 ist von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Ausgestellt sind Funde aus der Jungsteinzeit bis zur Neuzeit, die seit 1972 von ehrenamtlichen Mitarbeitern der archäologischen Denkmalpflege ausgegraben wurden.

Weitere Besichtigungen sind im restlichen Landkreis möglich. In Auer Ortsteil Haslach bietet die katholische Filialkirche St. Johannes der Täufer einen Mittagstisch, einen Abendgottesdienst (18 Uhr) und einen Vortrag von Kreisheimatpfleger Rudolf George (11 Uhr) an. In Fahrenzhausen finden in der Filialkirche St. Anna um 13 Uhr und in der Filialkirche St. Silvester in Appercha um 13.45 Uhr Führungen statt, die Anmeldung erfolgt im Pfarrbüro.

In Gammelsdorf hat die katholische St.-Georg-Kirche von 10 bis 15 Uhr geöffnet, zur gleichen Zeit ist das ehemalige Pfarrhaus in Haag, das 2012 wieder instandgesetzt wurde, ebenfalls für Besucher zugänglich. In Hohenkammer hat das "Mittertennhaus", ein Bauernhaus aus dem späten 18. oder frühen 19. Jahrhundert, das seit 2014 saniert wird, von 13 bis 15 Uhr geöffnet.

Alle Aktionen im Landkreis Freising und außerhalb sind, inklusive aller wichtigen Informationen, auf der Seite www.tag-des-offenen-denkmals.de im Programm aufgelistet.

© SZ vom 09.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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