Freising:Heiter bis bitterbös

Jutta Speidel und Heiner Lauterbach in der Luitpoldhalle

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Anregende Unterhaltung, das verspricht die Stadt Freising mit dem neuen Tourneetheater-Spielplan für die Spielzeit 2018/19, der jetzt veröffentlicht wurde. Bekannte Schauspieler wie Heiner Lauterbach, Max Tidof, Claudia Rieschel, Saskia Valencia, Timothy Peach, Ingo Naujoks

oder Jutta Speidel kommen nach Freising. Im neuen Spielplan geht es in erster Linie heiter zu wie in den Komödien "Wir sind die Neuen", die Geschichte einer Alt-Hippie-WG (2. Dezember), "Willkommen bei den Hartmanns" (19. Oktober) oder "Jahre später, gleich Zeit" (1. März 2019).

In letztgenanntem Stück kann man Heiner Lauterbach auf der Theaterbühne erleben. Mit Dominique Lorenz erzählt er die Geschichte eines Paares, das sich in einem Hotelzimmer in Kalifornien Hals über Kopf ineinander verliebt, eine Nacht miteinander verbringt und beschließt, sich im Jahr darauf am gleichen Tag hier wiederzusehen - das läuft so 25 Jahre lang und nicht immer sind die Treffen harmonisch.

Stolz ist man in Freising, die Tragikomödie "Vater" (9. November) von Florian Zeller in die Stadt geholt zu haben. Das Stück ist in Frankreich und England einer der größten Presse- und Publikumserfolge und wurde 2014 mit dem Prix Molière als bestes Stück ausgezeichnet. Thematisiert wird die Krankheit Alzheimer: Der 80-jährige André merkt, dass sich etwas verändert. Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung und versucht, vor Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrecht zu erhalten, alles sei in Ordnung. Wobei ganz offensichtlich ist, dass er allein nicht mehr zurechtkommt. Also organisiert sie für ihn Pflegehilfen, mit denen er sich aber ständig zerstreitet.

Die bekannte Schauspielerin Doris Kunstmann kann man in Yasmina Rezas Komödie "Bella Figura" ( 11. Januar) in der Luitpoldhalle sehen. Yasmina Rezas bitter-unterhaltsame Szenen aus der Paar- und Gesellschafts-Hölle zeigen aufs Schönste, wie die mühsam aufrecht erhaltene Fassade des guten Benehmens zu bröckeln beginnen kann, wenn mal nicht alles nach Plan läuft. Auch zwei Schauspiele gehören zum Programm der neuen Spielzeit: Gustave Flauberts "Madame Bovary" (9. Februar) und Shakespeares "König Richard III." (17. Februar). Madame Bovary spielt in der spießig engen französischen Provinz. Dort leben der in allem gemäßigte Arzt Charles und seine lebenshungrige Ehefrau Emma. Sie träumt von Paris und einem leidenschaftlichen Leben. Nach einer eher zufälligen Einladung auf einen Ball in adeligen Kreisen werden Emmas Mädchenträume zur Obsession. Sie lässt sich auf Affären ein, verschuldet sich, wird erpressbar und die allgegenwärtige, tratschsüchtige Dorfgemeinschaft macht ihr das Leben zur Hölle. Zu den Klassikern der Weltliteratur gehört ebenfalls Shakespeares "Richard III." Richard, Herzog von Gloucester, will König von England werden. Dafür beseitigt er intrigant berechnend und kühl mordend nach und nach seine Verwandten, die in der Erbfolge vor ihm stehen, und die Adeligen, die sich ihm widersetzen. Doch sein Machthunger bleibt nicht ungesühnt. Unter Führung des jungen Grafen Heinrich von Richmond aus dem Hause Tudor sammeln sich seine Gegner und rüsten zum Kampf.

Bis zum 23. August kann man sich für Abonnements anmelden (0 81 61/54 44 122). Der freie Kartenverkauf startet dann am 25. August bei der Touristinfo am Rindermarkt (0 81 61/54 44 333).

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