Freising:Einsame Spitze

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Volker Henning vertritt derzeit Hermann Heiler, den erkrankten Präsidenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Anfang Oktober werden zwei Stellvertreterposten frei. Wann und wie diese besetzt werden, ist noch unklar

Von Petra Schnirch, Freising

Die Situation an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ist nicht einfach, dabei gibt es eigentlich gerade viel Grund zu feiern. In Triesdorf ist am Freitag das neue Biomasse-Institut eingeweiht worden, am Standort Weihenstephan wird in einer Woche der Lehrbetrieb am Zentrum für naturwissenschaftliche Grundlagen aufgenommen. An der Spitze der Hochschule aber offenbaren sich Personalprobleme. Von Oktober an ist in Volker Henning nur noch einer der drei Vizepräsidenten im Amt, Präsident Hermann Heiler fehlt vorerst wegen einer schweren Erkrankung.

Bis März 2017 wird Henning die alleinige Stellvertretung innehaben, solange der Präsident ausfällt, muss er auch dessen Aufgaben übernehmen. Ob Henning für eine weitere Amtszeit zur Verfügung steht, dazu will er sich derzeit nicht äußern. Ausscheiden aus der Hochschulleitung werden zum 1. Oktober definitiv seine beiden Kollegen Wolf-Dieter Rommel und Rudolf Huth. Rommel war bei der Wahl Ende Juli nicht mehr angetreten. Eine Bewerberin hatte ihre Kandidatur kurz vorher zurückgezogen, und Huth war damals durchgefallen. Zumindest dies kann als Zeichen für einen gewissen Unmut an der Hochschule interpretiert werden, etliche Mitarbeiter klagten zuletzt über mangelnde Kommunikation. Der laufende Betrieb ist laut Henning dennoch sichergestellt.

Schon vor der Vizepräsidenten-Wahl waren zwei Beauftragte des Präsidenten für die Bereiche "Lehre und Studium" sowie "Arbeitsschutz und Umweltmanagement" ernannt worden - denn schon damals war klar, dass die Bewerberin, die später einen Rückzieher machte, im Wintersemester 2016/17 ein Forschungssemester einlegen und sich teilweise im Ausland aufhalten würde. Rommel kümmert sich bis März 2017 um Lehre und Studium, dafür ist er derzeit auch als Vizepräsident verantwortlich. Huth bleibt für Arbeitsschutz und Umweltmanagement zuständig - dieser Bereich soll nicht mehr an das Amt eines Vizepräsidenten gekoppelt werden. Darüber hinaus bestellte der Hochschulrat Huth zum Baubeauftragten für den Standort Triesdorf, um die Baumaßnahmen dort zu begleiten. Wie geht es nun weiter an der HSWT? In den kommenden Wochen wird die Stelle des Präsidenten ausgeschrieben. Seine Amtszeit endet offiziell Ende September 2017.

Heiler, der seit 2005 an der Spitze der Hochschule steht, wird nicht wieder kandidieren. Über die vakanten Vizepräsidenten-Posten wird die Hochschulleitung Ende September mit dem Vorsitzenden des Hochschulrats, Josef Opperer, sowie der Senatsvorsitzenden Heike Mempel sprechen. Intern sei bereits über geeignete Kandidaten diskutiert worden, sagt Henning. Denkbar ist aber auch, dass mit der Besetzung der Stellvertreter gewartet wird, bis ein neuer Präsident gefunden ist, um ihm nicht vorzugreifen. Im Übrigen, betont Henning, hätten eine Befragung der Mitarbeiter anlässlich des Gesundheitsmanagements und Evaluierungsergebnisse der Studenten keine Unzufriedenheiten zu Tage gebracht.

© SZ vom 27.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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