Freie Wähler:"Starke Mannschaft"

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Rainer Mehring ist Vorsitzender der Kreisvereinigung und des Kreisverbands der Freien Wähler. (Foto: OH)

Die Kreisvereinigung bestätigt Rainer Mehringer als Vorsitzenden und will bei der Landtags- und der Bezirkstagswahl 2018 präsent sein

Von Philipp Schmitt, Erding

Die Freien Wähler (FW) wollen bei den Bezirks- und bei den Landtagswahlen 2018 eine wichtige Rolle spielen. Bei den Neuwahlen der FW-Kreisvereinigung im Gasthaus Mayr-Wirt kündigte der einstimmig im Amt bestätigte Vorsitzende Rainer Mehringer an, dass er sich für die Aufstellung von Erdinger Direktkandidaten stark machen werde: "Wir haben viele gute und geeignete Persönlichkeiten. Ich werbe dafür, bei den Wahlen Direktkandidaten aufzustellen, damit die Bevölkerung auch aus dem bürgerlichen Lager Alternativen hat." Bei der Bundestagswahl waren die Freien Wähler ohne einen Direktkandidaten angetreten, was Mehringer zufolge von vielen Wählern in der Region- auch im Hinblick auf den Erfolg umstrittener neuer Parteien - kritisiert worden sei.

Der neu gewählte Vorstand soll die weitere Vorgehensweise festlegen und über die Kandidatenfrage beraten. Dem Vorstand gehören neben Mehringer der Wartenberger Bürgermeister Manfred Ranft als zweiter Vorsitzender, Kassierer Christian Büchlmann und Schriftführer Benedikt Hoigt an. Die Kreisvereinigung ist Mitglied im Bundesverband der Freien Wähler und hat derzeit 22 Mitglieder.

"Wir haben in Erding bei den Freien Wählern wieder eine starke Mannschaft, die sich mit voller Kraft den bevor stehenden Aufgaben widmen wird", sagte Mehringer, der auch Vorsitzender des Kreisverbands Erding-Land ist. Im Vorfeld der Wahlen 2018 appellierte er an die zehn Ortsverbände im Landkreis, den Wahlkampf und potenzielle Direktkandidaten für den Landtag und den Bezirkstag dann auch tatkräftig zu unterstützen.

Der Landtagsabgeordneter Benno Zierer aus Freising übermittelte der Versammlung die Grüße des Bundes-, Landes- und Fraktionsvorsitzenden Hubert Aiwanger. Auch dieser wünsche sich Direktkandidaten, damit in der nächsten Legislaturperiode womöglich ein weiterer Vertreter der Freien Wähler aus der Flughafenregion die Interessen der dort lebenden Bürger im Landtag vertreten könne. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs stünden in der Flughafenregion viele Herausforderungen an. Vor allem müsse die Lebensqualität erhalten werden.

Mehringer und Zierer teilten mit, dass die Freien Wähler in den kommenden Monaten intensiv über die Schwerpunkte des Wahlprogramms diskutieren werden und interessierte Bürger sich bei Versammlungen mit Ideen einbringen könnten. Zur weiterhin geplanten B 15 neu sagte Zierer, dass die Staatsregierung noch immer keine Trassenentscheidung getroffen habe. Die Freien Wähler lehnten eine Belastung des Landkreis Erding ab und forderten die Realisierung der B 15 neu wie ursprünglich und schon von Jahrzehnten geplant weiter im Osten. Zum Bahnausbau in Dorfen sagte Zierer, er freue sich, dass nun eine Alternativplanung auf dem Weg gebracht worden sei. Zudem forderte er mehr Geld für die Universitäten, damit nicht Großkonzerne durch Spenden wohlwollende Gutachten bei kritischen Themen wie etwa im Lebensmittelsektor durch Lobbyarbeit erwirken können: "Wir brauchen unabhängige Forscher, die sich nicht von Großkonzernen bezahlen lassen, denn gerade im sensiblen Lebensmittelbereich sind objektive Forschungsergebnisse entscheidend."

Der umweltpolitische Fraktionssprecher der Freien Wähler im Landtag forderte zudem, dass Landwirte in Zeiten des Strukturwandels und ausufernder Bürokratie weiter in Landratsämtern objektiv von Fachleuten beraten werden und nicht auf Online-Beratung oder Beratungen in Lagerhäusern angewiesen sein sollten. Aber auch die Verbraucher müssten kritischer werden, denn "sie haben es in der Hand, wohin der Zug fährt". Der Forsterner Bürgermeister Georg Els fügte an, dass "durch die Abschaffung des Senats in Bayern Lobbyisten Tür und Tor geöffnet" worden sei. Zierer teilte zudem mit, dass nach den Skandalen im sensiblen Lebensmittelbereich wie bei Bayern-Ei nun nicht mehr nur die Landratsämter, sondern eine neue Sonderbehörde große Betriebe kontrollieren soll. Für Landwirte und mittelständische Betriebe blieben jedoch die Landratsämter zuständig.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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