Die organisatorische Zweigleisigkeit der Freien Wähler ist nach wie vor ein Problem und offenbarte sich auch bei der Jahreshauptversammlung der Kreisvereinigung der Freien Wähler Erding am Donnerstag im Gasthaus Zur Post: Von 27 anwesenden Parteimitgliedern waren lediglich 18 Personen bei den Neuwahlen des Vorstands und der Delegierten stimmberechtigt. Neun Mitglieder gehörten zwar der kommunalen Parteiebene an. Um eine Stimme abgeben zu können, hätten sie aber ebenfalls Mitglied im Kreisverband Erding sein müssen. Nach anfänglichen Irritationen liefen die Neuwahlen, die der Freisinger Landtagsabgeordnete der Freien Wähler, Benno Zierer, leitete, aber reibungslos ab. Die Mitglieder bestätigten Rainer Mehringer in seinem Amt als Vorsitzenden.
Mehringer eröffnete die Jahreshauptversammlung zunächst mit einem ausführlichen Grußwort und ließ die politischen Ereignisse der vergangenen Monate und Jahre Revue passieren. "Ja" zum S-Bahn-Ringschluss und "nein" zur dritten Startbahn, das seien Themenfelder, bei denen sich die Freien Wähler "wacker geschlagen" hätten und für die Bürger dauerhaft "tragfähige Kandidaten" bieten würden, sagte er. Das wenige Geld gleiche die Partei durch "Manpower und Eigeninitiative" wieder aus.
Nach dem Kassenbericht und der Vorstandsentlastung folgten die Neuwahlen des Vorstandes, Benno Zierer aus dem Freisinger Stadtrat war Vorsitzender des Wahlausschusses. Mehringer stellte sich als Vorsitzender zur Verfügung. Im ersten geheimen Wahlgang bestätigten ihn alle 18 Stimmberechtigten in seinem bisherigen Amt als Vorsitzenden. Manfred Ranft, Bürgermeister von Wartenberg, wurde ebenfalls einstimmig zum zweiten Vorsitzenden gewählt. Der zweite Wahlgang fand anschließend per Akklamation statt. Mehringer schlug als Schatzmeister Christian Büchlmann vor, den die Parteimitglieder in seinem Mandat bestätigten. Der bisherige Schriftführer Peter Schickinger trat zurück, dafür wurde Karin Heisig einstimmig gewählt.
Im Anschluss folgten die Neuwahlen der Delegierten. Die Wahlversammlung entschied sich mit 17 Stimmen für Rainer Mehringer, mit 16 Stimmen für Manfred Ranft und mit 12 Stimmen für Mehringers Tochter Johanna Mehringer. Als Ersatzdelegierte befinden sich nun Benedikt Hoigt, Ursula Angenend und Sascha Heisig im Amt. Abschließend wurden Maria Grasser und Ullrich Gaigl von Mehringer als Kassenrevisoren vorgeschlagen und von den Parteimitglieder einstimmig ins Amt gewählt.