Folgen des Unwetters:Sturm sorgt nur bei der S-Bahn für Chaos

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Wer am Donnerstag S-Bahn fahren musste, der hatte Pech. Ansonsten blieb der Landkreis aber weitgehend verschont von Sturmschäden. (Foto: Stefan Rumpf)

Die heftigen Böen in der Nacht zum Donnerstag verlaufen glimpflich. Die Leitstelle meldet 36 Feuerwehreinsätze

Von Regina Bluhme, Landkreis

Der heftige Sturm in der Nacht zum Donnerstag verschaffte den Feuerwehren jede Menge Arbeit. 36 Einsätze meldet die Integrierte Leitstelle für den Landkreis Erding. Trotz heftiger Böen und einem zusätzlichen Gewitter am Morgen verlief das Unwetter aber glimpflich. Verletzt wurde niemand, es waren nahezu ausschließlich umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen. In Schwaig war ein Maibaum in gefährliche Schräglage geraten. Pech hatten die Pendler der S2: Wegen eines umgestürzten Baumes auf Höhe Heimstetten kam es zu massiven Verspätungen und Zugausfällen.

"Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", lautet das Fazit von Kreisbrandmeister Rudolf Hohenadl für den Bereich Dorfen. Zweimal musste die Wehr ausrücken, um bei Grüntegernbach auf der Straße zwischen Buchbach und Dorfen umgestürzte Bäume von der Fahrbahn zu holen. Auch in Eibach waren die Feuerwehrleute im Einsatz, auch hier ging es um einen umgestürzten Baum. Auf halber Strecke umgekehrt ist die Dorfener Wehr nach einem Alarm im Bereich Taufkirchen. Erst hieß es Dachstuhlbrand, dann stellte es sich als Kaminbrand heraus, "das erledigten dann die Kollegen aus Taufkirchen", so Hohenadl. Entlang der Staatsstraße 2080 zwischen Erding und St. Koloman hat der Sturm zudem ein Bushäuschen umgerissen.

Fabian Steiger, 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Erding, berichtet von drei Einsätzen im Stadtgebiet von Erding, und zwei in Langengeisling, jedes Mal ging es um umgestürzte Bäume. In Langengeisling war ein Baum auf ein Hallendach gestürzt.

In der Ortsmitte von Schwaig hatten die Sturmböen den Maibaum in im eine gefährliche Schräglage gebracht. Der gut 30 Meter hohe Baum war aus der Verankerung gerissen und drohte umzustürzen. Wie Dirk Lippold, der erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Schwaig, berichtet, waren zehn Feuerwehrler und noch etliche Helfer ab 8.15 Uhr mit dem Stamm beschäftigt. Zunächst wurde der Bereich großräumig abgesperrt und abgesichert, dann wurde der Baum mithilfe eines Baggers wieder in die Halterung gebracht und erneut befestigt. Gegen 12 Uhr war die Wehr laut Lippold immer noch am Arbeiten.

Auch am Flughafen im Erdinger Moos machte sich der Sturm bemerkbar. Dort kam es zu Flugverspätungen. Wie Robert Wilhelm, Pressesprecher der Flughafen München GmbH (FMG) mitteilt, wurden am Donnerstag für einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden die Abstände zwischen den Starts und Landungen "sicherheitshalber verlängert". Dadurch verspäteten sich einige Flüge, "im Schnitt um eine halbe Stunde", berichtet Wilhelm. Die starken Böen hatten zudem mehrere Verkehrsschilder auf dem Flughafengelände umgeworfen geweht und einzelne Trümmer aufs Vorfeld geweht.

Pech hatten die Benutzer der S-Bahn. Der Wintersturm hatte am Donnerstagmorgen auf der Strecke der S2 einen Baum auf die Gleise geweht. Im gesamten S-Bahn-Netz kam es am Donnerstag zu Störungen. Die Fahrgäste mussten erheblich Verzögerung und Zugausfälle in Kauf nehmen.

© SZ vom 15.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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