ErdingDer Ausbau der Flughafentangente Ost (FTO) gehört zu den von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vorgegebenen Infrastrukturprojekten, die unumkehrbar auf den Weg gebracht sein sollen, bevor eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen gebaut werden dürfe. Bis tatsächlich die Bagger anrollen können, um an der FTO zusätzliche Fahrbahnen zu bauen, werden jedoch noch etliche Jahre vergehen. Das geht aus einem Antwortschreiben von Innenminister Joachim Hermann auf eine Anfrage des Freisinger Landtagsabgeordneten Christian Magerl (Grüne) zum Planungsstand beim FTO-Ausbau hervor.
Derzeit seien "keine Zeitangaben zu Planfeststellungsbeschlüssen, zu Baubeginnen oder zu Verkehrsfreigaben möglich", schreibt Hermann. Aufgrund "der vielen Unwägbarkeiten in der weiteren Planung" seien nicht einmal "konkrete Zeitpunkte, wann die Planfeststellungsbeschlüsse für die einzelnen Teilabschnitte beantragt werden können (...) vorhersehbar".
Der geplante FTO-Ausbau ist in drei Abschnitte gegliedert. Für das am stärksten befahrene Stück zwischen der Auffahrt Erding/Oberding und dem Flughafenzubringer liegt zumindest schon eine Vorplanung vor. Die gibt es nur deshalb, weil in diesem Bereich der Erdinger Ringschluss die FTO kreuzen muss. Für die anderen auszubauenden Abschnitte der FTO nördlich bis zur Autobahn A 92 und südlich bis Niederneuching seien bislang hingegen "nur sehr geringe Plangrundlagen vorhanden", räumt der Innenminister ein. Im Klartext heißt das wohl:
Für diese Abschnitt gibt es noch gar keine Vorplanungen. Immerhin sei der Ausbau der FTO von Niederneuching bis zur A 94 aber "im neuen Ausbauplan für die Staatsstraßen in der ersten Dringlichkeit enthalten". Und derart prioritäre Projekte sollten, das bleibt die einzige Zeitangabe in Hermanns Schreiben, "bis spätestens 2020" realisiert werden.
Ein Sprecher des Innenministeriums hatte im vergangenen Herbst auf SZ-Anfrage gesagt, dass im Abschnitt zwischen Erding und dem Flughafenzubringer derzeit die Voruntersuchungen für eine Umweltverträglichkeitsprüfung laufen. Der Ministeriumssprecher schätzte, dass es wohl bis 2015 dauern werde, bis es "in die Planfeststellung geht".