Im Streit um den Umzug der südbayerischen Polizeihubschrauberstaffel vom Münchner Flughafen nach Oberschleißheim meldet sich nun das auch bayerische Staatsministerium des Inneren zu Wort - und reagiert damit auf Kritik der Grünen an der Verlegung dieser Staffel. Diese hatten erklärt, das Projekt sei "fragwürdig und teuer"; Ministeriumssprecher Oliver Platzer hält nun dagegen, die Zusammenlegung der beiden Hubschrauberstaffeln der bayerischen Polizei und der Bundespolizei, die bereits in Oberschleißheim angesiedelt ist, sei eine "insgesamt wirtschaftliche Lösung" und biete "nicht unerhebliche Synergieeffekte".
Die innenpolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion, Katharina Schulze, hatte die geschätzten Baukosten von 23 Millionen Euro für einen Neubau der Staffel der Landespolizei kritisiert und auf "Alternativkonzepte" gepocht. Etwa die Verlagerung von Wartungsarbeiten und Trainingsflügen in strukturschwächere Regionen. Sprecher Platzer kontert, dass auch diese Gegenden "nicht grundsätzlich billiger und besser geeignet" seien. "Circa 70 Prozent der Einsätze der Polizeihubschrauberstaffel finden im südlichen Bayern statt", lässt Platzer verlautbaren.
"Eine Verlagerung der Hubschrauberstaffel in den Norden ist daher aus Einsatzgründen kontraproduktiv." Zudem könne die Effizienz durch eine Teilung der Staffel einerseits in Wartungsarbeiten und Trainingsflüge und andererseits in Einsatzflüge "sicher nicht erhöht" werden.
Auch das Argument der hohen Kosten will der Sprecher des Innenministeriums nicht gelten lassen. So würden einige flugbetriebliche Einrichtungen durch beide Staffeln genutzt, etwa der Tower, eine Tankstelle und natürlich Start- und Landebahn. Außerdem entstünden der Polizei am Flughafen jährlich Mietkosten in Höhe von 1,4 Millionen Euro sowie Start- und Landegebühren von 400 000 Euro. Die Investition von 23 Millionen Euro in Oberschleißheim wären also nach zwölf bis 13 Jahren abbezahlt, erläutert Platzer.